In unserer Schnorchelausrüstung brachen wir am Morgen Richtung Westen der Bucht auf. Hier begegnete uns ein aus dem Watt vertrauter schwefeliger Geruch. Das vor den Mangroven gelagerte, sauerstoffarme Sediment war durchzogen von unzähligen Pneumatophoren, ein aus dem Sand ragendes Wurzelsystem, das die Mangrove ausbildet um seine Sauerstoffzufuhr zu gewährleisten. Mangroven bieten durch ihr Wurzelgeflecht insbesondere den Juvenilen Schutz vor Fraßfeinden und funktionieren somit als „Kinderstube“ der vorgelagerten Rifffauna.
Um auch die Wasserseite der Mangroven zu erkunden, setzten wir den Ausflug im Wasser fort. Durch die Seegraswiese gelangten wir zur Riffkante. Metallgitter deuten darauf hin, dass hier Bemühungen unternommen wurden Korallen neu anzusiedeln. Wir konnten Farmerfische beobachten, wie sie ihren Garten gegen andere hungrige Fische verteidigten. Der sogenannte Schwarzweiße Gregory nagt Teile der Geweihkoralle (Acropora) an, damit sich darauf eine Alge ansiedelt, die er später ernten kann.
In der Lagune wurde einem Kardinalfisch das zurückgehende Wasser zum Verhängnis. Im flachen Wasser wurde er von zahlreichen Schnecken aufgespürt und attackiert. Kaum zu erkennen, aber doch entdeckt wurde auch ein junger Spatenfisch, der durch seine orangene Färbung kaum von einem Blatt zu unterscheiden war, sowie zahlreiche Sandspringer und einem bunten Fangschreckenkrebs.
In der Seegraswiese begegnen wir dem Knotigen Walzenseestern. Beim Umdrehen erkennt man, wie er die unter ihm liegenden Algen extern verdaut.
Michaela Haack