Am Montag haben wir in den Morgenstunden (Ortszeit) mit der R/V Falkor den Äquator überquert. Nach Neptuns Willen, dem Gott der Meere, muss man die Tradition einer Taufzeremonie über sich ergehen lassen, wenn man zum ersten Mal auf einem Schiff den Äquator von der Nord- auf die Südhalbkugel überquert. Wir sind eigentlich genau in die entgegengesetzte Richtung über den Äquator gefahren, da sich die Besatzung der Falkor aber nicht die Zeremonie entgehen lassen wollte, hat der Kapitän einen kleinen Trick angewandt.
ForscherInnen in Aktion
Unbemannte Flugzeuge, spannende Lieferung und neue Gewässer
Mit an Bord der Falkor sind unbemannte Flugzeuge (Unmanned Autonomous Vehicles, UAVs) der Firma Lattitude-Engineering. Diese Mischung aus Helikopter und Flugzeug soll sich von Bord aus in die Lüfte erheben und zum ersten Mal zu wissenschaftlichen Zwecken mit unterschiedlichen Messinstrumenten ausgestattet den Meeresoberflächenfilm abscannen.
Forschungsschiff-Neuling

Mein Name ist Lea, ich bin Master-Studentin an der Universität Oldenburg und bin das erste Mal auf einem Forschungsschiff unterwegs. Ich versuche euch heute das Forschen und Leben auf der R/V Falkor durch einige meiner ersten Eindrücke zu vermitteln.
Die Erforschung des Unsichtbaren

Im Mittelpunkt unserer Forschung an Bord stehen die Bakterien im Meerwasser und im Sediment. Diese Bakterien sind so klein, dass man sie nur mit dem Mikroskop erkennen kann. Aber wir interessieren uns auf dieser Fahrt auch für etwas, das nicht mal mit dem Mikroskop zu sehen ist: gelöste Substanzen, die in unvorstellbarer Vielfalt im Meerwasser vorliegen. Wir wollen verstehen, woher diese Verbindungen kommen und wie sie von den Bakterien verwertet werden.
Bakterien, die kleinsten Lebewesen im Meer – bloss wie viele sind es?

Im Mittelpunkt unserer Forschung an Bord stehen die kleinsten Lebewesen im Meer, die Bakterien. Bakterien sind Einzeller, das heißt sie bestehen nur aus einer einzigen Zelle. Und diese Zellen sind so klein, dass wir sie mit bloßen Auge nicht sehen können. Trotzdem wollen wir wissen, wie viele Bakterien im Meer leben. Wie zählen wir sie denn eigentlich?
Schweres Gerät für kleine Zellen
… und was passiert nach dem Video?
15 000 Liter Wasser für die Forschung – und es wird noch mehr!

Auf unserer Forschungsfahrt mit der SONNE kommt auch erstmals die niegelnagelneue CTD des ICBM zum Einsatz – mit Deutschlands größtem Kranzwasserschöpfer. Neben wertvollen Messwerten bringt die CTD in ihren 24 Flaschen Meerwasser aus verschiedenen Wassertiefen mit an Deck. Allerdings nicht nur „etwas“ Wasser, sondern bis zu 480 Liter bei jedem Einsatz!
Labor-Arbeit auf See: Eine besondere Erfahrung

Wir sind jetzt seit 15 Tagen an Bord der SONNE. Es fühlt sich so an, als wären wir schon eine Ewigkeit hier. Wir wissen, wo sich alles befindet und wir haben uns schon sehr gut an unsere meist schaukelnde Umgebung und unseren Arbeitsplatz gewöhnt. Aber das war nicht von Anfang an so …
Leben geht auch ohne Sauerstoff…

Nicht nur wir WissenschaftlerInnen genießen in der arbeitsfreien Zeit die Sonne und Wärme am Äquator, die Mikroorganismen im Meer tun dies auch. Hier im äquatorialen Auftriebsgebiet wird ihr Wachstum durch den Zustrom nährstoffreichen Wassers aus der Tiefsee zusätzlich gefördert. Dies hat allerdings zur Folge, dass in bestimmten Wassertiefen der im Wasser gelöste Sauerstoff schneller aufgebraucht wird als er nachgeliefert wird.