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Beiträge verschlagwortet als “Fahrt-SO248”

Ein Hoch auf die SONNE-Crew!

In den bisherigen Beiträgen haben wir schon immer mal wieder die hervorragende Unterstützung durch die Crew des Forschungsschiffes SONNE erwähnt. Heute möchte ich dieser tollen Mannschaft einen eigenen Beitrag widmen und mich im Namen aller WissenschaftlerInnen an Bord für die ausserordentlich angenehme Atmosphäre auf SONNE, den absolut reibungslosen Ablauf unserer Forschungsreise, die qualifizierte und geduldige Unterstützung unserer Arbeit, und für all die Annehmlichkeiten rund um unser Leben an Bord ganz herzlich bedanken. Danke, liebe SONNE-Crew!

Die Erforschung des Unsichtbaren

An Bord des Forschungsschiffes SONNE: Abfüllen von Wasserproben an der CTD. Auf dem Bild: Jutta Niggemann. Foto: Beatriz Noriega Ortega (beide Forschungsgruppe für Marine Geochemie, ICBM)
An Bord des Forschungsschiffes SONNE: Abfüllen von Wasserproben an der CTD. Auf dem Bild: Jutta Niggemann. Foto: Beatriz Noriega Ortega (beide Forschungsgruppe für Marine Geochemie, ICBM).

Im Mittelpunkt unserer Forschung an Bord stehen die Bakterien im Meerwasser und im Sediment. Diese Bakterien sind so klein, dass man sie nur mit dem Mikroskop erkennen kann. Aber wir interessieren uns auf dieser Fahrt auch für etwas, das nicht mal mit dem Mikroskop zu sehen ist: gelöste Substanzen, die in unvorstellbarer Vielfalt im Meerwasser vorliegen. Wir wollen verstehen, woher diese Verbindungen kommen und wie sie von den Bakterien verwertet werden.

Bakterien, die kleinsten Lebewesen im Meer – bloss wie viele sind es?

Helge-Ansgar Giebel bedient das Durchflußzytometer, ein Gerät zur Bestimmung der Bakterienzellzahlen.
An Bord des Forschungsschiffes SONNE: Helge-Ansgar Giebel bedient das Durchflußzytometer, ein Gerät zur Bestimmung der Bakterienzellzahlen.

Im Mittelpunkt unserer Forschung an Bord stehen die kleinsten Lebewesen im Meer, die Bakterien. Bakterien sind Einzeller, das heißt sie bestehen nur aus einer einzigen Zelle. Und diese Zellen sind so klein, dass wir sie mit bloßen Auge nicht sehen können. Trotzdem wollen wir wissen, wie viele Bakterien im Meer leben. Wie zählen wir sie denn eigentlich?

Die tiefste Stelle und endlich wieder Land in Sicht

Eine Ohrenrobbe vergnügt sich im warmen Wasser der SONNE.
Eine Ohrenrobbe vergnügt sich im warmen Wasser der SONNE.

Gestern Abend sind wir durch die Inselkette der Aleuten gefahren. Der Aleutenbogen besteht aus einer Kette von Vulkaninseln und trennt die Beringsee vom Pazifik. Und wir hatten Glück: Die Sicht war gut und es war noch hell, so dass wir zumindest eine der Inseln recht gut sehen konnten und zwei weitere am Horizont erahnen – aber nur mit Fernglas. Südlich der Inseln liegt der Aleutengraben, dort ist der Pazifik fast 8000 m tief!

Schweres Gerät für kleine Zellen

Das Video zur Beprobung des Meeresbodens mit dem Multicorer (MUC) ist auf Station 12 (43° Nord, 177° Ost) unserer SONNE Ausfahrt durch den Pazifik entstanden. Es war eine der wenigen Stationen, an denen das MUC-Team bei Tageslicht Proben bekommen hat.

… und was passiert nach dem Video?

Der doppelte Dienstag

Heute Nacht ist es so weit: Wir gehen auf Zeitreise! Wenn um 24 Uhr der heutige Tag endet, beginnt er noch einmal von vorne. Heute ist Dienstag, der 24. Mai 2016. Und morgen wird auch Dienstag, der 24. Mai 2016, sein. Das Morgen wird zum Heute ...

15 000 Liter Wasser für die Forschung – und es wird noch mehr!

Die niegelnagelneue CTD des ICBM wird ins Wasser gelassen. Mit tatkräftiger Unterstützung der Deck-Crew des Forschungsschiffs SONNE.
Die niegelnagelneue CTD des ICBM wird ins Wasser gelassen. Mit tatkräftiger Unterstützung der Deck-Crew des Forschungsschiffes SONNE. Auf dem Foto Frank Heibeck und Sascha Fischer.

Auf unserer Forschungsfahrt mit der SONNE kommt auch erstmals die niegelnagelneue CTD des ICBM zum Einsatz - mit Deutschlands größtem Kranzwasserschöpfer. Neben wertvollen Messwerten bringt die CTD in ihren 24 Flaschen Meerwasser aus verschiedenen Wassertiefen mit an Deck. Allerdings nicht nur „etwas“ Wasser, sondern bis zu 480 Liter bei jedem Einsatz!

Sicherheit an Bord: Übung für den Ernstfall

Sicherheitsübung auf SONNE: Sammeln an Deck mit Rettungsweste, warmer Kleidung und Kopfbedeckung. Auf dem Bild von links: Gerrit Wienhausen, Helge-Ansgar Giebel, Meinhard Simon (Arbeitsgruppe Biologie Geologischer Prozesse, ICBM).
Sicherheitsübung auf SONNE: Sammeln an Deck mit Rettungsweste, warmer Kleidung und Kopfbedeckung. Auf dem Bild von links: Gerrit Wienhausen, Helge-Ansgar Giebel, Meinhard Simon (Biologie Geologischer Prozesse - Aquatische Mikrobielle Ökologie, ICBM).

Regelmäßig finden an Bord Sicherheitsübungen statt, damit im Notfall alle genau wissen, was wann und wie zu tun ist. Der Probealarm wird natürlich vorher angekündigt, trotzdem drängt der alles durchdringende Signalton zum schnellen Verlassen des Schiffsinneren. Dann heißt es: Ruhe bewahren, Rettungsweste holen und auf schnellstem Wege zur Sammelstelle an Deck.

Labor-Arbeit auf See: Eine besondere Erfahrung

In den Laboren auf SONNE gibt es selbstverständlich auch Abzüge für Arbeiten mit Chemikalien, deren Dämpfe gesundheitsgefährdend sind. Auf diesem Bild arbeiten Mara Heinrichs und Beatriz Noriega (Forschungsgruppe für Marine Geochemie) mit Salzsäure. Auch unter dem Abzug muss alles gut festgeklebt oder angebunden sein, damit es bei stürmischer See nicht herumgewirbelt wird.
Auch unter dem Abzug muss alles gut festgeklebt oder angebunden sein, damit es bei stürmischer See nicht herumgewirbelt wird. Pipettieren bei Seegang ist übrigens eine ganz besondere Herausforderung! Auf dem Bild: Mara Heinrichs und Beatriz Noriega (Forschungsgruppe für Marine Geochemie).

Wir sind jetzt seit 15 Tagen an Bord der SONNE. Es fühlt sich so an, als wären wir schon eine Ewigkeit hier. Wir wissen, wo sich alles befindet und wir haben uns schon sehr gut an unsere meist schaukelnde Umgebung und unseren Arbeitsplatz gewöhnt. Aber das war nicht von Anfang an so ...

Leben geht auch ohne Sauerstoff…

Kulturgefäße mit sauerstofffreiem Medium. Bislang unbekannte Bakterien, die ohne Sauerstoff leben können, sollen sich unter sauerstofffreien Bedingungen vermehren, damit wir sie später genau untersuchen können.
Kulturgefäße mit sauerstofffreiem Medium. Bislang unbekannte Bakterien, die ohne Sauerstoff leben können, sollen sich unter sauerstofffreien Bedingungen vermehren, damit wir sie später genau untersuchen können.

Nicht nur wir WissenschaftlerInnen genießen in der arbeitsfreien Zeit die Sonne und Wärme am Äquator, die Mikroorganismen im Meer tun dies auch. Hier im äquatorialen Auftriebsgebiet wird ihr Wachstum durch den Zustrom nährstoffreichen Wassers aus der Tiefsee zusätzlich gefördert. Dies hat allerdings zur Folge, dass in bestimmten Wassertiefen der im Wasser gelöste Sauerstoff schneller aufgebraucht wird als er nachgeliefert wird.