Nach einer regnerischen und schwülen Nacht erwachten wir bei einer angenehm kühlen Brise aus Nordwest, bei Sonnenschein und wenigen Wolken. So genossen wir den Morgen bei Kaffee, Pfannkuchen und Omelette. So kann ein guter Tag losgehen!
Unser Tagesziel war nun die Erkundung der Riffe auf der Westseite der Insel. Die Überfahrt mit dem Boot ging schnell und komplikationslos, so starteten wir am ersten Tauchplatz “Tengah 1” mit der Messung der senkrechten Sichtweite mit der Secchi-Scheibe. Leider ging diese dabei verloren, da das Seil aufgrund der Strömung, eines abrupten Bootsmanövers und einer Welle riss.
So ging das Tagesprogramm weiter und wir gingen mit unserer Schnorchelausrüstung und Maßbändern ins Wasser, um die Biodiversität der Westseite anhand von 30m-Transekten quantitativ zu bestimmen.
Hierbei wurde von jedem Buddyteam entweder die Biodiversität von Fischen, Korallen oder Invertebraten bestimmt. So wurden nun alle Arten (bzw. Großgruppen aufgrund der unglaublichen Diversität), jeweils 1 m links und rechts des Maßbandes, erfasst.
Anschließend genossen wir die subjektive Biodiversität und schnorchelten entlang der Riffkante. Dabei erhielten wir die Unterstützung des indonesischen Tauchguides Jobel, der mit seinen geschulten Augen und dem Wissen eines Mannes, dessen Badewanne das Riff vor der Haustüre ist, noch mehr Biodiversität vor die Maske brachte. So bekamen wir winzige Schnecken und Krebse gezeigt, die wir wohl – wenn überhaupt – nur unter einem Binokular und mit viel Glück gefunden hätten!
Nach etwa 1,5 Stunden wurden wir wieder vom Boot eingesammelt und machten eine kurze Pause, um etwas zu Trinken, eine Banane zu essen und einfach zu relaxen.
Raymond‘s war dann unser zweiter Schnorchelspot, ein sehr schönes Korallenriff mit etwa 3-5 m flachem Riffdach, mit angrenzendem steil abfallenden Drop Off auf etwa 60 m, ähnlich zu unserem ersten Schnorchelspot.
Auch an diesem Tauchplatz wurden wieder Transekte ausgelegt und die Biodiversität erfasst.
Nach weiteren 1,5 h mussten wir wieder ins Boot, um noch rechtzeitig zum Mittagessen im Resort zu sein.
Während der Mittagspause schlug das Wetter leider um und es regnete teils sehr stark. Wie man sich eben einen Regenguss in den Tropen vorstellt. Doch da wir sowieso noch einige Arten unserer Organismen aus den Transekten anhand von Fachliteratur verifizieren mussten, tat der Regen der Stimmung keinen Abbruch.
Nach dieser Bestimmungssession wurde unsere Vortragsreihe zu “Dangerous Marine Animals” von Peter Schupp weitergeführt. Anschließend gab es dann Abendessen und zum Nachtisch noch ein weiterer sehr lehrreicher Vortrag zur Korallenbestimmung von Mareen Möller.
Stephan Durst