FS Heincke Reise HE563 (9. – 20. Oktober 2020), Beitrag 5 / 8 von Rohan Henkel und Hendrik Bünger
Die 563. Heincke Forschungsfahrt in die Nordsee gibt uns endlich die Möglichkeit, unser „ROV“ auf hoher See zu testen. In so besonderen Zeiten wie der Corona-Pandemie war es nicht so einfach, eine Forschungsfahrt auf die Beine gestellt zu bekommen, um das möglich zu machen. Doch es ist uns gelungen!
Nun fragen Sie sich bestimmt, was ein ROV ist und was es so besonders macht. Bei einem ROV (engl. für Remotely Operated Vehicle) handelt es ich um ein ferngesteuertes Fahrzeug für Einsätze unter der Wasseroberfläche. Gerne wird solch ein Fahrzeug auch Tauchroboter genannt, wobei dies nicht ganz richtig ist, da dieser seine Arbeiten nicht eigenständig, sondern ferngesteuert durch einen Menschen ausführt. Unser Tauchfahrzeug, unser „Falcon“, kann dabei in Tiefen von bis zu 300 m vorstoßen, um Videoaufnahmen zu machen. Dies ist eine Tiefe, die selbst für wagemutige Taucher nur schwer zu erreichen ist. Aber besser noch: unser Falcon kann dabei sogar mit seinem Greifarm Arbeiten Unterwasser ausführen. Damit können wir für unsere Forschungen Proben mit an die Oberfläche bringen, welche wir sonst so nie zu sehen bekommen würden.
Bevor wir nun jedoch überhaupt irgendwelche Proben vom Meeresboden sammeln können, müssen wir dieses aufwendige Stück Technik erst mal aufbauen und testen. Die sorgfältige Vorbereitung ist besonders wichtig, da wir ja nicht zu ihm runtertauchen können, wenn etwas schief geht. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, den Falcon erst mal im Hafen von Helgoland auf seine Jungfernfahrt zu schicken. Und schon hier staunen wir, welche wunderbare Welt sich Unterwasser vor uns auftut.
Mit dieser tollen Erfahrung wagen wir uns auf die hohe See vor Helgoland, um noch mehr von dieser faszinierenden Welt kennenzulernen. Jedoch ist dieses Unterfangen nicht ganz so einfach, wie man es sich vorstellt. Unsere Nordsee ist nämlich im Oktober eigentlich kein so toller Platz, um mit einem Schiff Forschung zu betreiben. Doch wir haben Glück und das Wetter spielt mit! Nun warten wir noch die richtige Zeit für den Einsatz ab, damit unser Falcon nicht von den Gezeiten davon getrieben wird und setzen es aus.