Geschrieben von Nina Hildebrandt
Fotos von Nina Hildebrandt
Unser Donnerstag startete mit einer Vorstellung vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser-Jade Nordsee (WSA WJN).
Diese Unterbehörde der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, die dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr untersteht, hat das Ziel, einen reibungslosen Schiffsverkehrt zu gewährleisten und betreibt sowie unterhält die Bundeswasserstraßen und zugehörige Anlagen. Neben typischen ingenieurtechnischen Tätigkeiten beschäftigt sich die Behörde innerhalb des Fachbereiches Gewässerkunde auch mit Umweltaspekten und hat sich so als potenzieller Arbeitgeber für Studierende sowohl aus dem Ingenieurwesen als auch aus den Umweltwissenschaften vorgestellt.
Highlight der Vorstellung war die Besichtigung der Mellum. Die Mellum ist ein Mehrzweck- und Gewässerschutzschiff, das von der WSA betrieben wird. Unter anderem kümmert sich die Mellum und ihre Crew um die Unterhaltung von Schifffahrtszeichen, um Schadstoffunfallbekämpfung, leistet Hilfeleistungen auf See (Notschleppen) und fungiert als Eisbrecher um die Wasserstraßen befahrbar zu halten. Am Donnerstag findet auf der Mellum ein Crew-Wechsel statt, sodass wir das Glück hatten, die Mellum im Hafen anzutreffen und an Bord gehen zu dürfen. Auf der Brücke haben der Kapitän und der leitende Ingenieur uns über ihre Aufgaben und Einsätze erzählt und beeindruckendes Videomaterial von Einsätzen gezeigt. So haben wir zum Beispiel erfahren, dass Popcorn zur Simulation von Ölunfällen eingesetzt wird, um Ölbekämpfung zu üben.
Von einem Schiff zum nächsten. Nach Besichtigung der Mellum ging es weiter mit dem Bus nach Neuharlingersiel und von dort nach Spiekeroog. Auf der Insel angekommen hatten wir etwas Zeit, um uns den Ortsteil anzuschauen, bevor wir in unserer Unterkunft mit Kaffee und Kuchen begrüßt wurden. Nach dieser kleinen Stärkung ging es an den Spiekerooger Nordseestrand. Durch Dünenlandschaft kamen wir an den Strand und haben Braunschweiger Studierende bei der Arbeit angetroffen. Sie waren dabei, Daten zu erheben, um den windgetriebenen Sandtransport vom Strand zur Düne und damit die Dünenbildung zu erforschen.
Von den Dünen ging es zur Wasserkante und dem Oldenburger Messpfahl des „DynaDeep“ Projekts. Ziel dieses Projektes ist es die physikalischen und biogeochemischen Prozesse in Bezug auf den Wasseraustausch zwischen Süß- und Salzwasser am Strand zu erforschen und zu verstehen.
Da die Versuchsstrukturen immer am Strand stehen und so auch von Bewohnern und Besuchern der Insel wahrgenommen werden, hat die Uni Oldenburg Infotafeln am Materialcontainer am Strand angebracht. Die Einbindung der Bevölkerung und die Transparenz der Forschung sind hier, genauso wie im Projekt „Gute Küste Niedersachsen“, von großer Bedeutung.
Nachdem wir uns die Forschung im Feld angeschaut haben, hatten wir noch etwas Zeit, um in die Nordseewellen zu springen. Nach der Abkühlung ließen wir den letzten gemeinsamen Abend bei Gegrilltem, spannenden Gesprächen und geselligen Spielen ausklingen.
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