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Äquator-Taufe

Am Montag haben wir in den Morgenstunden (Ortszeit) mit der R/V Falkor den Äquator überquert. Nach Neptuns Willen, dem Gott der Meere, muss man die Tradition einer Taufzeremonie über sich ergehen lassen, wenn man zum ersten Mal auf einem Schiff den Äquator von der Nord- auf die Südhalbkugel überquert. Wir sind eigentlich genau in die entgegengesetzte Richtung über den Äquator gefahren, da sich die Besatzung der Falkor aber nicht die Zeremonie entgehen lassen wollte, hat der Kapitän einen kleinen Trick angewandt.

Unser Weg über den Äquator
Unser Weg über den Äquator

Wie ihr an unserer blauen Fahrspur auf dem Bild sehen könnt, wurde direkt hinter dem Äquator gewendet und dieser noch mal in Nord- nach Südrichtung überquert und aus diesem Grund fand am Nachmittag die gerechtfertigte Äquatortaufe statt. Dreizehn „Pollywogs“ (Ungetaufte) mussten sich von Neptuns Gefährten, den „Shellbacks“ (Getaufte), taufen lassen.

Zeremonie der Falkor

Zu Beginn wurden alle Pollywogs gefangen genommen, an Ketten gelegt und die ungetauften Körper mit Fischöl und Wasser getränkt.

Die gefangenen Ungetauften

Als erstes wurde jeder einzeln zu einem Richter geführt, der einem die Anklagepunkte vorgelesen hat, wurde schuldig gesprochen und man bekam einen neuen Seefahrer-Namen, den man nicht vergessen durfte.

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Anklageverlesung vor dem Richter

Daraufhin fand ärztliche Versorgung statt. Die Salbung (Kaffeemischung) und Medizin (Essig) wurden durch zwei Ärzte verabreicht.

„Medizinische“ Behandlung

Die nächste Station war der „Schönheitssalon“, bei dem wir gepudert (mit einer Mehlkanone) und uns die Augenbrauen und eine Haarsträhne auf für die Shellbacks angebrachte Länge gestutzt wurden.

Wir Oldenburger Wissenschaftler
Wir Oldenburger Wissenschaftler im „Schönheitssalon“

In kleinen Pools (im Hintergrund sichtbar, grüne Folie) durfte dann gebadet werden. Nur schwammen in dem ersten Pool sehr viele Essensabfälle und auch der zweite war nicht mit wirklich sauberem Wasser gefüllt.

Als letztes musste man Neptuns Frau die eingeschmierten Füße küssen und seinen neuen Seefahrer-Namen nochmals sagen. Hatte man diesen vergessen oder konnte ihn nicht korrekt wiedergeben, mussten alle Stationen nochmals durchlaufen werden.

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Mittig im Bild: Neptuns Frau (Blond) und Neptun (Pink) Rechts im Bild: Kapitän der Falkor

Die Beschreibung der Zeremonie klingt sehr ekelhaft und gemein,     -war es auch-, aber alle Beteiligten hatten trotzdem eine Menge Spaß, es wurde viel gelacht und wir haben alle während einer Grillfeier am Abend unser Überquerungszertifikat erhalten.

Zertifikat
Zertifikat