Nachdem die ersten Seetage schon gut überstanden sind, laufen wir am heutigen Abend in den ersten Fjord, den Sognefjord ein. Leider kann das schöne Panorama nicht von allen Teilnehmenden bewundert werden, da im Labor noch immer fleißig gearbeitet wird. Aber so einen Ausblick vom Arbeitsplatz hat man ja auch nur selten! Morgen werden wir die erste Station im Fjord erreichen und sind schon sehr gespannt- sowohl auf die Aussicht als auch auf die Forschungsergebnisse aus diesem Ökosystem.
Mit einschließlich heute haben wir nun schon vier Stationen in der Nordsee und dem Nordatlantik abgeschlossen und eifrig Daten gesammelt. Dies geschieht mithilfe des ICBM Katamarans sowie dem eigens für die Ausfahrt entworfenem „HSV“ (High volume Sampler for the Vertical). Mit dem Forschungskatamaran beproben wir den Oberflächenfilm des Meeres (engl. sea surface microlayer) sowie den darunterliegenden Wasserkörper in einem Meter Tiefe. Auf dem Katamaran wird das zu untersuchende Meerwasser direkt bezüglich bestimmter Parameter analysiert. So bekommen wir zum Beispiel Informationen über Temperatur, pH-Wert und Chlorophyll a-Gehalt. Außerdem können mithilfe einer Fernsteuerung Wasserproben in Flaschen gesammelt werden. Diese werden anschließend im Labor auf weitere Parameter untersucht.
Des weiteren bekommen wir mit dem HSV hochauflösend Informationen über die oberen zwei Meter der Wassersäule, da das System aus mehreren Pumpen in acht Tiefen Meerwasser nach oben befördern kann. Dies geschieht vom Schlauchboot der Heincke aus und kann bei höherem Wellengang schonmal anstrengend werden. Hinterher stürzen sich die an Bord der Heincke gebliebenen WissenschaftlerInnen aber sofort auf die Proben und fangen freudig mit der Filtration oder Messung an.
Zusätzlich zum Katamaran und dem Schlauchboot haben wir ein weiteres Instrument dabei, welches täglich vom Schiffskran ins Wasser gehoben werden muss. Die Driftboje der AG Meeresoberflächen (auch „Schnüffler“ genannt), misst, während sie auf dem Wasser treibt, den CO2-Partialdruck im Wasser, in der Luft sowie in einer treibenden Kammer. Diese wird zu Beginn des Messzyklus mit frischer Umgebungsluft gefüllt, anschließend wird für ca. 15 Minuten der CO2-Partialdruck gemessen. Somit wir sehen, ob der Ozean CO2 aus der Atmosphäre aufnimmt oder abgibt und können Aussagen über den CO2-Gehalt des Meeres und der Luft treffen.
Ein weiterer Höhepunkt des heutigen Tages war definitiv die Sichtung zweier Wale, welche neugierig ein paar Minuten der Probennahme beiwohnten.