Ein Beitrag von Jennifer Hoppe
Nachdem das erste Meskosmos-Experiment erfolgreich abgeschlossen war, stand der Start des ersten 3-Tages-Meskosmos-Experiments auf dem Plan für den nächsten Tag. Auch dafür hofften wir auf die perfekten Wetterbedingungen der letzten Tage und eine spiegelglatte See. Das Mittelmeer wurde nämlich nicht ohne Grund als Ziel für diese Forschungsausfahrt gewählt. Gerade jetzt im Spätsommer gilt es als besonders ruhig, da die Windgeschwindigkeiten gewöhnlich sehr gering sind und daher mit geringem Wellengang gerechnet werden kann. Damit schien es ideal für unsere Mesokosmos-Experimente, da sich unter diesen Bedingungen ein glatter Oberflächenfilm ausbilden kann und auch die Probennahme mit einem kleinen Schlauchboot möglich ist!
Doch leider sollte uns ein angekündigter Sturm einen Strich durch die Rechnung machen. Als wir in der Frühe des nächsten Tages in unseren Kojen erwachten trafen wir auf für uns sehr ungewöhnliche Bedingungen auf der Poseidon. Das Schiff schaukelte stark, die Bullaugen in unseren Kammern simulierten den Spülgang einer Waschmaschine und auch das flaue Gefühl im Magen war unbekannt. Ein Gang an Deck zeigte schnell, dass der Auslöser dafür bis zu 4 m hohe Wellen waren, die auch bedeuteten, dass der Start unseres Experiments für diesen Tag gestrichen werden musste.
Während der Großteil von uns Wissenschaftlern den Tag von Seekrankheit geplagt in den Kojen verbrachte, schaffte es die Crew mit vereinten Kräften und bester Organisation die bis dato noch auf See treibenden Mesokosmen wieder an Bord zu holen.
Schließlich zeigte sich am nächsten Tag, dass die Mesokosmen den Sturm nicht unbeschadet überstanden hatten und so machten wir uns bei leicht verbessertem Wetter und Wellengang an die Reparaturen. Mit unseren reparierten und wieder aussetzungsbereiten Mesokosmen warten wir nun auf eine Verbesserung der Wetterbedingungen und einen baldigen Start unseres Experiments (Nachtrag von O. Wurl: heute startet ein weiteres Experiment).