von Ruth Supka
Ein kleiner Fuchs ist zusammen mit 34 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und 31 Crewmitgliedern auf dem Forschungsschiff Sonne unterwegs. Vor dieser Reise hat der Fuchs die Grundschule in Husum bei Nienburg/Weser besucht und versprochen, den Schülerinnen und Schülern von seinen Eindrücken und Erlebnissen zu berichten.
1) Aufbruch in den Südpazifik
Heute ist ein besonders aufregender Tag für den Fuchs. Das große Forschungsschiff Sonne, auf dem er seine nächsten vier Wochen verbringen wird, verlässt heute den Hafen. Alle Forscher und die ganze Besatzung sind mit dem Flugzeug angekommen. Aus Chile, aus Neuseeland, der Türkei, Großbritannien, Frankreich, Spanien, den USA und aus Deutschland. Sie sind jetzt gemeinsam auf einer Insel, sehr weit weg von zu Hause. Mitten im Südpazifik, auf der anderen Seite der Erde. Mit dem Schiff wollen sie so weit auf den offenen Ozean fahren, dass man in alle Richtungen nur noch Wasser sehen kann.
Das große Schiff liegt im Hafen der Insel Neukaledonien. Rund um die Insel ist das Wasser sehr flach. Die Küste ist von einem großen Korallenriff umgeben. Hier wohnen viele verschiedene Meerestiere. Mächtige Mantarochen, die bis zu sieben Meter groß werden können, Haie, Schildkröten, und viele, viele bunte Fische in allen Größen. Um nicht stecken zu bleiben, und die Tiere nicht zu stören, muss das Schiff einen sehr schmalen Weg am Riff vorbei finden.
Von der Brücke aus wird das Schiff gesteuert. Die Brücke befindet sich weit oben auf dem Schiff, damit man einen guten Überblick über die Umgebung hat. Der Kapitän ist schon an vielen unterschiedlichen Orten auf der Welt gewesen, und ist sehr erfahren. Aber jeder Hafen ist anders. Man muss genau wissen, wo man lang fahren kann. Deshalb bekommt die Besatzung ein bisschen Hilfe. Ein Lotse kommt an Bord, um beim Steuern zu helfen. Er kennt sich hier sehr gut aus und fährt die Strecke fast jeden Tag.
Sobald er da ist, werden die Leinen los gemacht. Beim Losfahren schiebt ein kleines Boot ein bisschen von der Seite mit an. Dann geht es auch schon los. Der Ausgang des Hafens ist sehr eng, aber gemeinsam lenkt die Besatzung mit dem Lotsen das Schiff aus dem Hafen raus und an dem Korallenriff vorbei.
Auf einmal nimmt der Wind zu, und Wellen schütteln das Schiff. Hier draußen ist das Meer viel rauer. Es schaukelt ordentlich, doch nach einer Weile hat der Fuchs sich daran gewöhnt. Ihm ist nur noch ein bisschen flau im Magen, wenn das Schiff über die nächste Welle kippt.
Plötzlich fällt ihm ein, dass der Lotse ja noch an Bord ist! Er wohnt auf der Insel, die jetzt schon weit weg ist. Zum Schwimmen ist es auf jeden Fall schon zu spät. Da fällt ihm wieder das kleine Boot ein, dass neben ihnen hergefahren ist. Auf der rechten Seite vom Schiff, auf Steuerbord, fährt es jetzt auf einmal ganz nah an das Forschungsschiff heran. An der Reling kann der Fuchs eine Leiter erkennen. Der Lotse taucht auf dem Deck auf, klettert über die Leiter, und macht einen großen Schritt, um das Boot zu erreichen. Das hätte der Fuchs sich nicht getraut. Aber man sieht, dass der Lotse das schon oft gemacht hat. Er kennt sich aus, und trägt auch eine Rettungsweste. Das kleine Boot fährt nun mit dem Lotsen zurück in den Hafen nach Neukaledonien.
Jetzt kann es also losgehen! Der Fuchs schaut in die Ferne und sieht die letzten Bergspitzen der Insel in den Wolken verschwinden. Danach sieht er überall nur noch das blaue Meer.
Die Sonne steuert nun Richtung Süden auf die Tasmansee in der Nähe von Neuseeland zu.