Erschöpft aber glücklich
blicken wir alle auf die vergangenen Wochen.
Von den anfangs noch
allgemeinen Ausfahrten ans fantastische Riff von Bunaken, bis hin zu den
Projekten und Experimenten in Expertengruppen auf Bangka. Wir haben sehr viel
neues gelernt und eine Menge Erfahrungen in der Feldarbeit und der
Organismenbestimmung gesammelt.
Den vorletzten Tag starteten einige kurzweilig mit der
Weiterarbeit der Projekte. Anschließend ging es auch schon bald mit dem Boot
weiter zur gemeinsamen Schnorchelexpedition. Dabei erkundeten wir die Mystik der
verlassenen Austernanlage im Wasser, aber auch an Land. Dort entdeckten wir
unter anderem viele verschiedene Nacktschneckenarten, alte Gehäuse von Seeigeln
und auch Seeigel, die sich tagsüber von ihrer besten Seite zeigten. Nach dem
Mittagessen ging es wieder gestärkt an die jeweiligen Projekte.
Nach acht eindrucksvollen Tagen auf der Insel Bunaken geht
eine schöne Zeit vorbei. Das sehr herzliche miteinander macht den Abschied
nicht leicht, dennoch lässt die Aussicht auf ein neues Abenteuer uns
weiterziehen und wir starten mit der Überfahrt nach Manado. Von dort aus ging
die Reise mit dem Taxi weiter. Trotz Müdigkeit wurde nicht viel geschlafen und wir
konnten die schöne Landschaft von Nord-Sulawesis bewundern. Am Strand von Pantai
Surabaya hatten wir einen Empfang der etwas anderen Art. Sofort wurden wir von
begeisterten indonesischen Strandbesuchern umstellt um für ein Erinnerungsfoto
posieren. Anschließend erfolgte die Überfahrt nach Bangka.
Auf Bangka erwartete uns eine traumhafte Kulisse von Palmen
und türkisen Wasser. In direkter Nähe zum Strand befand sich auch unsere Unterkunft,
die unsere Erwartungen eindeutig übertraf. Nach einer kleinen Stärkung wurde
nicht lange gezögert und das hauseigene Riff erkundet.
Das Ende der ersten Woche begann wie üblich mit einem Frühstück mit Blick über das Hausriff und die Seegraswiesen, in denen wir den Schnorchelausflug des Tages planten. Vom Strand aus wateten wir in das knietiefe Wasser und ließen uns durch das für uns neue Habitat treiben. Wir konnten viele Organismen aus den vorherigen Orten in kleinerer Variante und juvenilen Stadien wieder erkennen, da die Seegraswiesen als Kinderstube des Ozeans gelten. Zu den neuen Arten zählten die Seenadeln, die sich verspielt durch unsere Finger schlängelten sowie der elegante Diamantfeilfisch. Viele giftige und schmerzhafte Organismen versteckten sich zwischen den Halmen. Die "Burning Hellfire Anemone" wird ihrem Namen sicherlich gerecht genauso wie die Kegelschnecke, die mit ihrer giftigen Harpune tödlich für den Menschen sein kann oder die bunten Seeschlangen mit ihren hinten liegenden Giftzähnen.
Die Nacht war kühl und angenehm. Somit
können wir ausgeruht und erfrischt in den Tag starten. Das zusätzliche Nasi
Goreng (gebratener Reis) zum Frühstück stärkt uns und mit der mittlerweile
entwickelten Routine versammeln wir uns danach um 8 Uhr an Board. Heute fahren wir
an uns schon bekannte Schnorchelspots, unweit entfernt der Unterkunft und
machen dort ein Gruppenbild beim Schnorcheln.
Wir sind in Organismengruppen unterwegs;
Peter Schupp versammelt die Fische um sich, Mareen Möller kümmert sich um die
Korallen und Sven Rohde und Jasmin Müller betreuen die restlichen Invertebraten
und Algen. Diese vielfältige Unterwasserwelt fasziniert uns jeden Tag aufs
Neue. Wir entdecken immer wieder neue Arten und die alten werden nicht
langweiliger. Der zweite Spot des Tages beschert uns unzählige Schildkröten und
riesige Fischschwärme durch die man hindurch tauchen kann ohne das sie
aufgeschreckt davon schwimmen. Auch jetzt noch entdecken wir Organismen, welche
wir nicht einordnen können, wie zum Beispiel der pinke Laich einer Schnecke,
der anmutend wie ein Seidentuch im Wasser hin und hertreibt oder eine winzige
durchsichtige Seegurke, die im Wasser schwebt und Grund ersehnt.
Am dritten Tag der Exkursion ging es um 8 Uhr mit dem Boot raus zu den zwei Schnorchelplätzen Mandolin und Reynolds (Abbildung 1).
In den ersten drei Tagen unter Wasser befassen wir uns mit
allen Organismengruppen – den Algen, Invertebraten, Korallen und Fischen - um einen
Überblick zu bekommen. Dazu ordnen wir uns in Zweierteams abwechselnd einem der
vier Tutoren zu, die jeweils ihren Fokus auf eine dieser Gruppen legen.
Nachdem
jeder von uns seine Anreise selbst organisiert und alle nötigen Impfungen und
sonstige Reisevorbereitungen getroffen hat, steigen wir endlich voller
Vorfreude in den Flieger Richtung Singapur. Einige sind uns schon voraus
geflogen und haben vor der Exkursion auf Bali oder direkt in Sulawesi Urlaub
gemacht.