Ein Beitrag von Laura Margarethe Hennigs
Am 16.09. ging’s endlich los, wir liefen aus dem Hafen von Málaga aus. Nachdem die meisten von uns schon 2 Tage früher an Bord der Poseidon gegangen waren, haben wir diesen Moment sehnlichst erwartet. Endlich das Land hinter sich lassen und schon bald nur noch Meer sehen, wohin das Auge reicht. Bis zum 18.09. haben wir nun auf der Transitstrecke Zeit, alle Vorbereitungen zu treffen, bevor die Experimente starten.
Doch für mich ganz persönlich gab es schon viel früher das erste Highlight: Die erste Nacht in der Koje. Als einziger „Ersti“ dieser Fahrt, die vorher noch nie länger als eine Tagesfahrt auf einem Forschungsschiff verbracht hatte, war ich sehr darauf gespannt. Die erste Überraschung kam gleich beim Betreten der Kabine, die hatte ich mir nämlich viel kleiner vorgestellt. Ich dachte, da wäre nur das Etagenbett und daneben nochmal so viel (also so wenig) Platz. Aber nein, es gibt noch eine Sitzecke, wo man sogar zusätzlich anderen Wissenschaftlern einen Platz anbieten kann, falls jemand zu Besuch kommt. Und selbst wenn der Zimmermitbewohner am Waschbecken steht und Zähne putzt, hat man garantiert noch genug Platz auf dem Fußboden, um Gymnastik zu machen. Macht man natürlich nicht. Aber könnte man.
Ein anderes Highlight war der Probealarm zur Evakuierung des Schiffes. Nicht wegen des Alarms an sich, sondern weil es Überlebensanzüge gibt, die man anziehen muss, wenn man ins Wasser geht. Ein Otto-Normalverbraucher hat diese noch nie gesehen. Sie erinnern an eine Mischung aus Astronauten- und Imkeranzug und innendrin herrschen (zumindest in der mediterranen Mittagssonne) etwa 60 °C. Noch ein Grund mehr, warum wir alle hoffen, dass diese nicht zum Gebrauch kommen.
So langsam kennt man die Tagesabläufe und Regeln auf dem Schiff. Während der ersten Tage auf See hatten wir glücklicherweise herrlichstes Wetter, sodass die Vorbereitungen der Experimente ungestört verlaufen konnten. Nur fliegende Fische und einige Delfine sorgten für ungeplante Unterbrechungen. Drücken wir die Daumen, dass das so bleibt, denn gutes Wetter kann man auf See immer gebrauchen – und in den nächsten Tagen sollen schließlich die Experimente starten.