FS Heincke – HE503 (21. 2. – 3. 3. 2018)
Forschungsschiff trifft Forschungsschiff! Ok, unser ICBM-Forschungsboot Otzum ist zugegebenermaßen ganz schön klein im Vergleich zur Heincke, aber dafür bestens geeignet für den Einsatz im Wattenmeer, denn sie hat nur einen Tiefgang von rund 70 cm! Perfekt also für kleinere Kampagnen – dort wo die großen Forschungsschiffe nicht mehr hinkommen. Außerdem ist die Otzum genau richtig, um an einem Montagmorgen einen Teil der Wissenschaftscrew von Bord zu holen und gegen neue, motivierte WissenschaftlerInnen einzutauschen.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge haben wir also vier „alte“ gegen vier neue, engagierte Leute eingetauscht – gewöhnt man sich doch ziemlich schnell an Personen an Bord. Unsere „Neuen“ wurden dann erst mal von schönem, welligem Seegang begrüßt, als wir unsere Fahrt aus dem Jadebusen raus fortsetzten.
Die sich allmählich immer weiter aufschaukelnde Nordsee hielt uns aber nicht davon ab, weiterhin unsere Stationen abzuarbeiten. Für das COD-Projekt setzen wir dafür Sensoren und Geräte ein, mit denen wir die bio-optischen Eigenschaften des Meerwassers messen. Also die Messung der Lichtverfügbarkeit sowie alles, was das Licht in irgendeiner Weise beeinflussen könnte.
Zum einen kommt dafür der sogenannte Satlantic-Profiler zum Einsatz, mit dessen Hilfe und den damit gewonnenen Daten wir später Aussagen darüber treffen können, wieviel Licht in welchen Wassertiefen noch vorhanden ist. Der Profiler wird achtern vom Schiff zu Wasser gelassen und dann mithilfe des Schiffantriebs weggeschoben. Ist das Gerät weit genug vom Schiff entfernt, lassen wir es durch die Wassersäule absinken. Diese Vorgehensweise ist nötig, damit wir ungestört vom Schiffsschatten Lichtprofile erhalten. An Deck können wir dann live mitverfolgen, welche Daten uns der Profiler sendet.
Ein weiteres Gerät, das wir von Bord der Heincke einsetzten, ist unser Bio-optisches Paket, das wir kurz BOP getauft haben. Das Sensorpaket wird mithilfe der bordeigenen Winden in die Tiefen der Nordsee herabgelassen. Auf seinem Weg zeichnet BOP verschiedene Parameter auf, so zum Beispiel die Chlorophyllfluoreszenz, die Partikelgrößenverteilung und die Absorption. Damit ist es uns möglich, das bereits vorhandenen Wissen über die Lichtverhältnisse in der Nordsee zu erweitern und z.B. der Frage auf den Grund zu gehen, ob es eine Verdunklung der Nordsee in Küstennähe gibt.
Bis jetzt konnten wir trotz widriger Wetterbedingungen schon viele Profile gewinnen, auch wenn wir vor stürmischem Wetter fliehen oder bei arktischen Temperaturen die Gerätschaften von Eis befreien mussten. Lassen wir uns überraschen, was die nächsten Tage unserer Forschungsfahrt noch für uns bereithalten.
Viele Grüße von FS Heincke!
Diesen Blog-Beitrag haben erstellt:
Rohan Henkel und Daniela Meier