FS Heincke – HE503 (21. 2. – 3. 3. 2018)
Erst die Ruhe, dann der Sturm! Mittlerweile haben wir uns alle eingearbeitet und die Stationsarbeiten wurden zur Routine. (Fast) Jeder Handgriff sitzt, wären da nicht die fiesen Wellen, die das Filtrieren von Wasser oder das Balancieren von Küvetten zu einer Wissenschaft für sich machen.
Das kalte Wetter und der wellige Seegang hielten uns aber nicht davon ab, uns am frühen Samstagmorgen an Deck zu versammeln, um das Ausbringen von 812 Driftern im Borkumer Riff gespannt mit zu verfolgen. Aber was sind Drifter überhaupt und warum werden diese einfach so über Bord gekippt, obwohl man doch Müll im Meer vermeiden will?
Drifter schwimmen im Wasser und sollen Aufschluss über komplexe Oberflächenströmungen geben, da sie idealerweise mit der Strömung verdriften. Dabei gibt es die unterschiedlichsten Arten und Aufgaben von Driftern. Mit unseren Driftern wollen wir Aufschluss über die Ausbreitungswege, Verteilungsmuster sowie Akkumulationsgebiete von Plastikmüll im Meer gewinnen. Dafür schmeißen wir keinen Müll ins Wasser, sondern rund 800 Holztäfelchen, 10 GPS-Tracker, verpackt in Plastikdosen, und zwei Driftbojen.
Wo sich die Driftbojen gerade befinden, können wir direkt mitverfolgen, da sie uns alle 10 Minuten via Satellit ihre exakte Position senden. So bekommen wir ziemlich bald einen ersten Eindruck über die zurückgelegten Wege der Drifter. Werden die GPS-Drifter und Driftbojen an Land gespült, können diese eingesammelt, geborgen und wiederverwendet werden.
800 Holzdrifter können wir natürlich nicht tracken, aber jedes der 800 Täfelchen hat seine eigene Identifikationsnummer. Werden sie an Land gespült und gefunden, können die Finder diese Nummer melden, und helfen so den WissenschaftlerInnen des Forschungsprojekts „Makroplastik in der südlichen Nordsee“. Falls jemand von Ihnen also zufällig auf einen (oder mehreren) Holzdrifter stoßen sollte, kann er oder sie diese Nummer(n) unter www.macroplastics.de melden.
Wer mehr über die Holzdrifter erfahren möchte, kann sich den folgenden Link ansehen: http://www.presse.uni-oldenburg.de/mit/2017/051.html
Viele Grüße von FS Heincke!
Diesen Blog-Beitrag haben erstellt: Daniela Meier,
Jens Meyerjürgens, Rosanna Schoeneich-Argent