Geschrieben von Leonie Rust
Fotos von Katharina Paetz, Yannik Hinse, Dr. Mar Fernández-Méndez und Leonie Rust
Am Samstagmorgen hat uns Mar einen Überblick über mögliche Lösungen zur Bekämpfung des Klimawandels gegeben. Von Seegras-Farmen, über Nährstoff-Pumpen bis zum aktiven Düngen des Meeres mit Eisen, um die Primärproduktion von pflanzlichem Plankton anzukurbeln. Mar hat unter anderem auch ihre eigenen Projekte vorgestellt und uns gezeigt, wie langjährig und aufwendig die Entwicklung sein kann.
Das restliche Wochenende nutzten die Teams, um letzte Daten auszuwerten und ihre Ergebnisse in einer Präsentation zusammenzustellen.
Das Team „Nutrients“ hat noch letzte Chlorophyll-Auswertungen vorgenommen und festgestellt, dass die Zugabe von Nährstoffen die Produktion von pflanzlichem Plankton ankurbelt. Die hinzugegebenen Makroalgen reagierten jedoch kaum auf den Nährstoffschub.
Team „Pool“ nutze das Programm QGIS, um ihren Gezeitentümpel durch GPS-Koordinaten auszumessen und seine Fläche sowie das Volumen zu berechnen. Auch letzte Phytoplankton-Proben wurden unter dem Mikroskop analysiert, um die Artenvielfalt in ihrem Gezeitentümpel zwischen Ebbe und Flut zu vergleichen. Dabei stellten sie einen deutlichen Unterschied fest. In den Proben, die während der Flut genommen wurden, sind deutlich mehr Plankton-Arten zu sehen als in den Ebbe-Proben. Außerdem zeigten die gemessenen Parameter, wie Temperatur oder Salzgehalt, deutliche Zusammenhänge im Verlauf der Messungen. Beispielsweise sank die Temperatur (verminderte Sonneneinstrahlung am Abend), wodurch vermutlich auch der Salzgehalt durch weniger Verdunstung und stärkere Kondensation sank. Diese Zusammenhänge stellte das Team in verschiedenen Diagrammen dar und diskutierte die Ergebnisse mit den anderen Gruppen.
Entgegen den Erwartungen stellte Team „Glitter“ fest, dass die Ruderfußkrebse kaum Mikroplastik aufgenommen hatten. In einigen Proben konnten jedoch kleine Plastik-Partikel (die unter dem Mikroskop als sehr dunkle Flecken zu sehen sind) lokalisiert werden. Auch ein deutlicher Zusammenhang bei der Abnahme des Chlorophyllgehalts (pflanzlicher Farbstoff, der auf Photosynthese hinweist) wurde festgestellt, wenn die Wasserproben mit Mikroplastik angesetzt wurden.
Nach einer kurzen Feedbackrunde zu den vorgestellten Ergebnissen, ließen wir die letzten Tage Revue passieren und diskutierten, welche Verbesserungen man für zukünftige Forschungsprojekte machen könnte. Beispielsweise brachte Team „Pool“ an, dass man die Auswirkungen von steigenden Temperaturen (wie es beim Klimawandel der Fall ist) an einem Gezeitentümpel durch ein Experiment in einem der Mesokosmen-Tanks der Wattenmeerstation des AWI besser erforschen könnte. Team „Glitter“ erwähnte, dass das Einfärben des Mikroplastik mit fluoreszierendem Farbstoff die Analyse unter dem Mikroskop vereinfachen könnte. Auch ein längerer Zeitraum, wie Team „Nutrients“ vorschlug, wäre für alle Experimente sinnvoll, aber im Rahmen dieser Exkursion nicht machbar gewesen.
Zum Abschluss der Exkursion unternahm die Gruppe einen kleinen Spaziergang zum Strand und entdeckte noch den ein oder anderen interessanten Fund.
Am Montagmorgen ging es dann, mit einer 8-stündigen Zugfahrt, zurück nach Oldenburg.
Vielen Dank an Mar und Lena für die vielen spannenden Einblicke in die Feldarbeit, Methodik, Motivation und Forschungsarbeit! Wir alle haben viel mitgenommen und eine gute Zeit gehabt!