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Forschungsschiff-Neuling

Auf dem Weg zur manuellen Probennahme mit dem Motorboot
Auf dem Weg zur manuellen Probennahme mit dem Motorboot

Mein Name ist Lea, ich bin Master-Studentin an der Universität Oldenburg und bin das erste Mal auf einem Forschungsschiff unterwegs. Ich versuche euch heute das Forschen und Leben auf der R/V Falkor durch einige meiner ersten Eindrücke zu vermitteln.

Das gemeinsame Leben: Was mir direkt positiv aufgefallen ist, dass die Wissenschaftler und die Crew der Falkor den Tag gemeinsam verbringen. Es wird miteinander gegessen oder auch mal zusammen dem Sonnenuntergang zugeschaut. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit nach dem Feierabend Filme zu gucken oder Spiele zu spielen. Die Tage sind nach einem festgelegten Plan getaktet, damit jeder weiß, wann und wo die einzelnen Probennahmen stattfinden. So brauchen zum Beispiel sowohl das Kajak als auch der Katamaran die Unterstützung von einem motorisierten Beiboot der Falkor und damit können diese beiden Tätigkeiten nicht zeitgleich ablaufen. Falls jemand mal kurz nichts zu tun hat, unterstützt man tatkräftig die anderen bei ihren Arbeiten. Es gibt also nie nichts zu tun!

Gemeinsam den Sonnenuntergang angucken
Gemeinsam den Sonnenuntergang angucken

Die Arbeit: Es gibt verschiedene Labore und Arbeitsräume auf dem Schiff, die von den Wissenschaftlern genutzt werden können. Mein Arbeitsplatz ist das „Wet Lab“; also ein Labor, in dem wir die genommenen Wasserproben bearbeiten. Ich untersuche das gelöste organische Material (dissolved organic matter, DOM) im Oberflächenfilm und vergleiche es mit den darunterliegenden Wasserschichten. In jedem Liter Meerwasser können bis zu hunderttausend verschiedene organische Moleküle gelöst sein und diese bilden einen großen Kohlenstoffspeicher in den Weltmeeren.

Mein Arbeitsplatz im
Mein Arbeitsplatz im „Wet Lab“

Das Essen: Ich muss sagen, dass ich auf einem Forschungsschiff eine sehr einfache Küche erwartet hatte, die nur schnell die hungrigen Wissenschaftler sättigen soll. Aber das Essen übertrifft alle Erwartungen, die ich je hätte haben können. Es gibt zu jeder Mahlzeit ein kleines Buffet mit Gerichten verschiedenster Nationen. Als Willkommen-Essen auf der Falkor wurde auf dem Sonnendeck mit einem wunderschönen Ausblick auf das Meer gegrillt.

Willkommensgrillen auf dem Sonnendeck mit super Aussicht
Der Koch beim Willkommensgrillen auf dem Sonnendeck mit super Aussicht

Das Schaukeln des Schiffs: Bisher ist das Meer einigermaßen ruhig und es sind eher niedrigere Wellen, die das Schiff trotzdem zum Schaukeln bringen. Es bewegt sich pausenlos und daran muss man sich erst gewöhnen. Auf den Korridoren gibt es überall Handläufe zum Festhalten, im Labor muss alles mit Bändern, Spanngurten und Klettband gegen das Umkippen gesichert werden und alle Schränke haben einrastende Türen, damit nichts herausfallen kann. Bei der manuellen Oberflächenfilm-Probennahme mit der Glasplatte auf einem kleinen Motorboot wackelt es dann doch schon eindeutig mehr. Am Horizont nach Walen oder Delfinen Ausschau halten, kann dabei gegen das Schwindelgefühl gut weiterhelfen. Noch konnten wir keine Wale entdecken, aber ein kleiner Hai hat uns schon bei der Probennahme begleitet.

Auf dem Weg zur manuellen Probennahme mit dem Motorboot
Auf dem Weg zur manuellen Probennahme mit dem Motorboot (im Hintergrund die Falkor)

Ich bin gespannt, was wir in den noch kommenden vier Wochen der Forschungsfahrt alles sehen, erforschen und erleben werden.