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Auf Expedition für Forschung und Lehre

FS Heincke Reise HE563 (9. – 20. Oktober 2020), Beitrag 1 / 8 von Jana Schmitz und Thomas Badewien

An Land herrschen ungewöhnliche Zeiten, die Corona-Pandemie breitet sich immer weiter aus und führt zu vielen Einschränkungen des täglichen Lebens. Zum Alltag von Meeresforscherinnen und Meeresforschern gehören auch Expeditionen auf Forschungsschiffen. Ist dies während einer Pandemie möglich? Und warum ist es notwendig?

Die Fahrteilnehmerinnen und Fahrtteilnehmer von HE563 (v. l. n. r.): Dr. Holger Winkler, Hendrik Bünger, Rohan Henkel, Dr. Thomas Badewien, Michelle Albinus, Sarah Taudien, Claudia Thölen, Marian Ultes, Jana Schmitz, Lukas Roß, und Nikola Richter.

Forschungsschiffe sind für Meeresforscherinnen und Meeresforscher wie ein schwimmendes Labor. Im Gegensatz zu anderen Forschungsdisziplinen holen diese ihre Proben nicht in das Labor, sondern befinden sich mit ihrem Labor mitten in der Probe – den Meeren und Ozeanen unserer Erde. „Nur wer praktische Erfahrungen sammelt, kann auch die gesamten Arbeitsabläufe verstehen. Dieses gilt besonders während Expeditionen mit einem Forschungsschiff. Täglich gibt es neue Herausforderungen, die man nicht in einer Vorlesung und schon gar nicht online vermitteln kann. Dank der umfangreichen Hygiene-Konzeptes der Reederei Briese, des AWI und der Universität ist dies möglich.“, sagt Dr. Thomas Badewien.

Vor Fahrtbeginn haben wir Fahrtteilnehmerinnen und Fahrtteilnehmer uns für mehrere Tage in Isolation begeben. Nachdem alle gesund am Kai in Bremerhaven stehen und ein negatives Schnelltestergebnis vorweisen können, herrscht Erleichterung. Den knapp zwei Wochen auf See steht nichts mehr im Weg! Mit dabei sind der Fahrtleiter Dr. Thomas Badewien, drei Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Marine Sensorsysteme, zwei Doktorandinnen, zwei Masterstudierende und drei Bachelorstudierende. Gemeinsam werden wir die Nordsee von Borkum über die Doggerbank, Spiekeroog, Wangerooge, Mellum, Helgoland, bis nach Sylt und auch die Küstenbereiche der Flüsse Ems, Jade, Weser und Elbe untersuchen.

Ein Ziel der Expedition ist die Ausbildung Studierender der Universität Oldenburg und der Hochschule Emden-Leer. Sie werden das Arbeiten an Bord mit verschiedensten Messgeräten und Messmethoden erlernen. Zudem werden Messdaten für laufende Forschungsprojekte wie beispielsweise Gute Küste erhoben und der Einsatz des neu erworbenen ferngesteuerten Fahrzeugs (Remotely Operated Vehicle, kurz ROV) erprobt. Außerdem soll auf dieser Fahrt reichlich Bild- und Filmmaterial rund um das wissenschaftliche Arbeiten auf einem Forschungsschiff erstellt werden. Derzeit bleiben den Studierenden zahlreiche Praktika und Exkursionen verwehrt, weshalb die Online-Lehre mit Anschauungsmaterial gestärkt werden soll. Lesen und sehen Sie selbst, was wir auf FS Heincke fernab der Pandemie erlebt haben!

Die Nordsee haben wir von Borkum über die Doggerbank, Spiekeroog, Wangerooge, Mellum, Helgoland, bis nach Sylt untersucht. Auch die Küstenbereiche der Flüsse Ems, Jade, Weser und Elbe waren Teil unserer Route.