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Der frühe Vogel…. sammelt Oberflächenfilm!

Algen betreiben Photosynthese, d.h. sie nehmen das Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Atmosphäre auf und setzen es mit Hilfe von Sonnenlicht zu Sauerstoff und organischem Kohlenstoff um, den sie zum Leben brauchen. So findet atmosphärisches CO2 den Weg in unsere Meere und wird durch absterbendes organisches Material bis in die Tiefe befördert und dort gespeichert. Manche Meere sind in dieser Hinsicht produktiver als andere, weil es viele Nährstoffe gibt, die die Algen benötigen, und auch gibt es z.B. starke jahreszeitliche Schwankungen.

Im letzten Jahr hat unsere AG einen in situ („am Ort“) Inkubator entwickelt um die Aktivitiät (Sauerstoffverbrauch- und produktion) direkt im Meer unter möglichst natürlichen Bedingungen und auch im Oberflächenfilm besser untersuchen zu können. Dieser Inkubator, wir nennen ihn „Inku“, besteht aus drei Ebenen, die jeweils Platz für acht Inkubations-Reagenzgläser bieten. Eine Ebene befindet sich auf 5 m Tiefe, eine auf 1 m Tiefe und eine schwimmt an der Oberfläche, sie wird dort durch vier Bojen im Schwimmzustand gehalten. Wir füllen die Reagenzgläser mit Wasser, das wir aus den jeweiligen Tiefen empor pumpen, auf denen sie später inkubiert werden. Die Gläser, die in der Oberfläche inkubiert werden, füllen wir mit Oberflächenfilm, den wir wie gewöhnlich mit der Glasplatte sammeln. Vier Reagenzgläser auf jeder Tiefe sind lichtundurchlässig, das hat den Hintergrund, dass dann keine Sauerstoffproduktion stattfinden kann (die Algen brauchen das Licht) und wir in diesen Gläsern nur den Sauerstoffverbauch z.B. durch Bakterien bestimmen können. In den anderen 4 Gläsern sind die Planktongemeinschaften dem Licht ausgesetzt und können einerseits Sauerstoff herstellen (Algen) oder verbauchen (z.B. Mikroben, Zooplankton). Später können wir die reine Sauerstoffproduktion ermitteln, da wir den reinen Verbrauch (lichtundruchlässige Gläser) kennen.

Da die Bestückung des Inkubators mit den Gläsern sowie das Sammeln des Oberflächenfilms eine Menge Zeit in Anspruch nimmt, die Inkubation selbst aber mindestens 10 Stunden dauern soll um messbare Effekte zu erzielen, beginnt unser Tag im Schlauchboot an „Inkubator-Tagen“ bereits um 5 Uhr früh. Während die restliche Schlauchboot-Crew den Sonnenaufgang genießt, hängen wir mit Lampe, Wasserpumpe und Glasplatten bewaffnet über der Seite des Schlauchboots. An diesem Morgen hören wir Delfine ausblasen und durchs Wasser streifen, zu sehen ist in der Dunkelheit jedoch nichts. Trotzdem ein besonderer Moment!

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„Und was macht ihr so zwei Stunden vor dem Frühstück?“
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„Wasser in Röhrchen pumpen und der Sonne beim Aufgehen zusehen!“

Der Inkubator hat übrigens einen GPS-Peilsender, damit wir ihn nach dem Aussetzen und auch 10 Stunden später im Meer wiederfinden können. Leider hat er beim letzten Einsatz einen seiner vier Auftriebskörper verloren. Da wir auf der 5 m Ebene eine Kamera installiert haben, lässt sich der Grund dafür vielleicht noch rekonstruieren. Herzliche Grüße und bis zum nächsten Mal!

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Inkubator bei der Arbeit