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Der Fuchs an Deck

von Ruth Supka – 8. 5. 2022

Kleiner Fuchs auf großer Forschungsfahrt – ein Blogeintrag für Kinder

Die ersten Arbeitstage sind schon vorüber, und die Teams haben sich eingearbeitet. Es ist Zeit, dass der Fuchs an Deck bei der Arbeit hilft. Heute ist ein guter Tag dafür, das Wetter ist schön. Das Schiff liegt ruhig im Wasser. Die Arbeitenden laufen beschäftigt auf dem Deck von links nach rechts.

Der Fuchs im Windenraum bei Bernd, dem Windenfahrer – SO290 R.Supka (CC BY 4.0)

Das Schwerelot wird vom Schiff bis zum Meeresboden herabgelassen SO290 R.Supka (CC BY 4.0)

Alle haben Helme auf. Das heißt, dass der Kran gleich angehen wird, erinnert der Fuchs sich. Schnell läuft er eine Etage höher, wo sich eine kleine Kammer mit vielen Schaltern und Hebeln befindet. Von hier aus wird die Winde des Kranes gesteuert. Bernd hat gerade Schicht. Er sitzt in der Mitte auf einem Arbeitssessel. Er fährt schon seit über 20 Jahren zur See. Von hier oben kann man sehen, wie ein langes Rohr mit vielen Gewichten am oberen Ende über die Reling gehoben wird. Das große Gerät heißt Schwerelot. Es wird an einem langen dicken Draht zum Meeresboden herabgelassen, darum kümmert sich Bernd. Auf     dem Meeresboden drücken die schweren Gewichte das leere Rohr tief in den Boden hinein. Dort liegt viel Schlamm, Sand und Überreste von winzig kleinen Meeresbewohnern.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nennen es Sediment. Es bleibt im Rohr stecken und wird so wieder an Bord geholt. Dann wird es untersucht, um herauszufinden wie alt es ist. Doch all das dauert heute sehr lange! Denn der Ozean ist an dieser Stelle über vier Kilometer tief. Das kann sich der Fuchs fast nicht vorstellen. Aber es dauert, und dauert.

Das Schwerelot mit dem Sedimentkern kommt an die Meeresoberfläche und wird mit Kränen und einem langen Gestelle an Deck gehoben – SO290 – R.Supka (CC BY 4.0)

Über vier Stunden später kommt das Rohr wieder an die Wasseroberfläche. Um es an Deck zu heben, werden drei Kräne benötigt und viele Leute von der Mannschaft. Weil einer der Kräne das Seil nicht richtig aufwickelt, klettert einer der Männer eine Leiter hoch und hilft hoch oben selbst nach. Auch viele der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kommen an Deck.  Alle wollen sehen, wie lang der Kern aus dem Meeresboden ist. Doch heute ist scheinbar nicht alles glatt gegangen. Es herrscht viel Aufregung. Das lange Rohr aus Stahl hat in der Mitte einen großen Knick! „Eine Banane!“ ruft jemand übers Deck. Der Fuchs wundert sich sehr. Was haben Bananen mit Forschungsschiffen zu tun? Doch er versteht schnell: Das gebogene Rohr hat mit ein wenig Fantasie die Form einer Banane.

Beim Aufwickeln des Stahlseils muss einer der Mannschaft von Hand helfen – SO290 R.Supka (CC BY 4.0)

„Wie kann das passieren?“ fragt sich der Fuchs. Alle diskutieren, wie sie das so oft tun. Es hat vielleicht daran gelegen, dass der Boden zu hart war. Das schwere Gewicht hat dann einfach einen Knick in das Metallrohr gebogen. Das muss wirklich ein sehr schweres Gewicht sein.  Drei Tonnen schwer, das ist ungefähr so schwer wie ein Elefant!

Jetzt muss der Kern aus dem langen Rohr wieder heraus, um ihn untersuchen zu können! Es wird laut, Funken sprühen und es riecht verbrannt. Mit einer Kreissäge wird das Rohr aufgeschnitten. Hierbei kann der Fuchs natürlich nicht helfen. Die Säge ist viel zu schwer und zu groß. Deshalb schaut er mit sicherem Abstand zu. Am Ende des Rohrs wird der Kern mit viel Kraft herausgezogen. Jetzt kann der Fuchs ihn sehen: Ein weiteres Rohr aus Plastik kommt zum Vorschein. Darin ist das Sediment.

Um alles nach drinnen zu tragen, muss der Kern in mehrere Teile geschnitten werden. Der Fuchs darf helfen. Stück für Stück schneidet er einen Meter lange Stücke ab, die ins Innere des Schiffs getragen werden. Als sie fertig sind schwitzen alle und sind hungrig. Zum Glück ist jetzt erstmal Kuchenpause! Aber vorher Hände und Pfoten waschen!

Links: Das Rohr mit dem Sedimentkern liegt an Deck und wird nun auseinandergebaut, um an die Sedimente heranzukommen – SO290 – R.Supka (CC BY 4.0); rechts: Der kleine Fuchs darf helfen, das Plastikrohr mit dem Sediment in 1 m lange Stücke zu schneiden – SO290 – R. Supka (CC BY 4.0)