Nachdem die ersten Seetage schon gut überstanden sind, laufen wir am heutigen Abend in den ersten Fjord, den Sognefjord ein. Leider kann das schöne Panorama nicht von allen Teilnehmenden bewundert werden, da im Labor noch immer fleißig gearbeitet wird. Aber so einen Ausblick vom Arbeitsplatz hat man ja auch nur selten! Morgen werden wir die erste Station im Fjord erreichen und sind schon sehr gespannt- sowohl auf die Aussicht als auch auf die Forschungsergebnisse aus diesem Ökosystem.
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Nachdem sich unser Team nun eine Woche einspielen konnte, möchten wir heute mal einen kleinen Überblick über die täglichen Arbeiten an Bord geben.
Im Grunde wiederholen sich viele Aufgaben immer wieder. Dafür fahren wir an den meisten Tagen zwei bis drei Stationen an, an denen wir einem strikten Zeitplan folgen. Die wichtigsten Teile einer Station im Überblick:
Für zwei Mitglieder unserer Expedition war gestern ein besonderer Tag: Canada Day. Doch konnten die beiden Kollegen den 150. Geburtstag ihres Landes nicht wirklich als Feiertag zelebrieren – da geht die Forschung vor und das Programm war wieder sehr zeitintensiv. In der Früh ging es los mit den ersten Probenentnahmen außerhalb der Merian. Obwohl das Schiff für einen Einsatz im Eisrandgebiet konzipiert ist, geht unser Interesse manchmal doch noch etwas weiter. Da wir Proben in unmittelbarer Nähe des Narsap Sermia- Gletschers nehmen wollten und der Weg dahin wie ein Asteroidenfeld mit Eisschollen und- Bergen gespickt war, hat sich ein Außenteam mit dem Zodiac-Beiboot daran gemacht, Eis- und Oberflächenwasserproben in Gletschernähe zu nehmen. Außerdem nahm das Team zwei Phytoplankton-Proben.
Die erste große Aufgabe dieser Fahrt wartete am dritten Seetag in den internationalen Gewässern zwischen Nordamerika und Grönland auf die Merian. Ein sogenannter Sea-Cycler musste geborgen werden. Dabei handelt es sich um ein Spezial-Messgerät der kanadischen Dalhousie- Universität. Ein Ingenieur der Arbeitsgruppe ist mit an Bord, da das knapp 1,5-Millionen Euro teure Gerät seit einigen Monaten keine Daten mehr senden konnte. Da sich nur sehr selten Forschungsschiffe in dem Gebiet zwischen Nordamerika und Grönland aufhalten, war unsere Fahrt die einzige Chance, das Gerät in den nächsten Monaten zu bergen.
600 Stunden am Stück auf einem Schiff – im Dienste der Wissenschaft. Mit diesem Plan sind wir heute mit dem Forschungsschiff Maria S. Merian vom neufundländischen St. John´s in Richtung Arktis aufgebrochen. Wir, das sind 22 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die auf ihrer Expedition von der Crew der Merian unterstützt werden.
Es schreiben Jens-Martin Herold (Masterstudent Engineering Physics) und Claudia Thölen (Bachelorstudentin Umweltwissenschaften).
Als vierköpfiges Forscherteam (Dr. Thomas Badewien, Axel Braun, Jens-Martin Herold, Claudia Thölen) vom Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Uni Oldenburg sind wir diese Woche gemeinsam mit dem Fachbereich Seefahrt der Hochschule Emden-Leer durch eine Kooperation mit der Hochschule unterwegs auf der Ostsee.