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Hinter den Kulissen – die Maschine im Bauch der SONNE

Zusätzlich zur normalen technischen Ausstattung eines Schiffes, hat SONNE noch viele Maschinen, die für die wissenschaftliche Meeresforschung gebraucht werden. So gibt es auf dem unteren Deck einen extra Windenraum für die kilometerlangen Drähte und Kabel, an denen wir unsere wissenschaftlichen Geräte ins Wasser lassen.
Zusätzlich zur normalen technischen Ausstattung eines Schiffes, besitzt SONNE noch viele andere Maschinen, die speziell für die wissenschaftliche Meeresforschung gebraucht werden. So gibt es auf dem unteren Deck einen extra Windenraum für die kilometerlangen Drähte und Kabel, an denen wir unsere wissenschaftlichen Geräte ins Wasser lassen.

Seit über drei Wochen fahren wir nun schon mit der SONNE über den Pazifik. Während wir rund um die Uhr forschen, wird auch um uns herum Tag und Nacht gearbeitet. Denn so ein Schiff fährt nicht von alleine, die Motoren sind ständig in Betrieb. Zudem brauchen die 70 Personen an Bord Strom, Wasser und Heizung, und auch für unsere wissenschaftlichen Geräte benötigen wir spezielle technische Unterstützung.

Auf SONNE sorgen insgesamt neun Personen für den reibungslosen Betrieb aller maschinellen Einrichtungen. Vor einigen Tagen durften wir WissenschaftlerInnen uns selbst einen Eindruck von der Arbeit auf den unteren Decks verschaffen, wo sich Motoren und Antrieb, aber auch viele weitere wichtige technische Anlagen befinden. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an den leitenden technischen Offizier Achim Schüler für die eindrucksvolle Führung durch die Schiffskatakomben. Und auch ein großes Dankeschön und Riesen-Kompliment an das Maschinen-Team, das dafür sorgt, dass unsere wissenschaftliche Arbeit nicht durch technische Probleme beeinträchtigt wird!

Wie viel Technik in so einem Schiff steckt! Und wie viele kleine Details eingebaut sind, um das Leben und Arbeiten an Bord angenehmer zu gestalten. Die SONNE ist ein sehr modernes Forschungsschiff und bei Planung und Bau konnten langjährige Erfahrungen von anderen Forschungsschiffen berücksichtigt werden. So liegen die Winden mit den bis zu 12000 Meter langen Drahtseilen, an denen wir unsere Geräte in den Ozean absenken, im Innern des Schiffes, wo sie vor der rauhen Witterung geschützt sind. Im Windenraum gibt es sogar eine spezielle „Wasch-Strasse“ für die Drahtseile: Wenn sie aus dem Salzwasser an Bord gezogen werden, werden sie zunächst mit Süßwasser gespült und dann geföhnt bevor sie wieder aufgewickelt werden.

Achim Schüler (leitender technischer Offizier der SONNE) mit gereinigtem Abwasser aus dem bordeigenen „Klärwerk“.
Achim Schüler (leitender technischer Offizier der SONNE) mit gereinigtem Abwasser aus dem bordeigenen „Klärwerk“.

Und wir arbeiten ja nicht nur auf SONNE, für die fünf Wochen unserer Ausfahrt leben wir hier auch. So ein Schiff mitten auf dem Ozean ist wie ein schwimmendes Dorf, das sich selbst versorgen muss. Es gibt keine Wasser- oder Stromleitungen vom Land, alles wird an Bord produziert und bereit gestellt. So gibt es eine Trinkwasseraufbereitungsanlage, die salziges Meerwasser zu Trinkwasser macht. Und es gibt ein bordeigenes Klärwerk, das unsere Abwässer so gut aufreinigt, dass das Wasser danach wieder Trinkwasserqualität hat und in den Ozean abgelassen werden kann. Probiert hat das gereinigte Abwasser trotzdem niemand von uns …