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Tag 4: Klimawandel, Mesokosmen & Datenauswertung

Geschrieben von Sara Herrmann und Leonie Rust
Fotos von Sara Herrmann und Leonie Rust

An Tag 4 starteten wir mit einer spannenden Vorlesung zum Klimawandel. Mar gab uns Einblicke in die aktuelle Forschung zum Klimawandel. Woher wissen wir, dass der Klimawandel menschgemacht ist? Welche Auswirkung hat die Versauerung der Ozeane auf Meerestiere und warum fördert die Abholzung des Amazonasregenwaldes das Algenwachstum im Atlantik?

Die Mesokosmen-Anlage des AWI Sylt
Einblicke in das Innenleben eines Mesokosmen-Tanks

Anschließend zeigte uns Tim, ein Mitarbeiter des AWI, die Mesokosmen-Anlage der Sylter Wattenmeerstation. Bei dieser Anlage handelt es sich um eine Reihe von großen Becken, die jeweils um die 1800 Liter Meerwasser fassen und unabhängig voneinander gesteuert werden können. Um möglichst naturnahe Bedingungen zu schaffen, können in jedem Becken Gezeiten und Strömungen simuliert werden. Parameter wie Temperatur, Salzgehalt oder pH-Wert können je nach Belieben angepasst werden. Mithilfe dieser Mesokosmen können beispielsweise auch verschiedene Zukunftsszenarien des Weltklimarates IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) nachgestellt werden. So können Wissenschaftler beispielsweise die Temperatur im Meerwasser erhöhen, um die Auswirkungen auf Seegras zu untersuchen.

Nach einer ausgiebigen Fragerunde zu der Mesokosmen-Anlage, widmeten sich die Teams wieder ihren Projekten.

Das Team „Pools“ wertete die Daten der Hobbo-Logger aus, programmierte mithilfe gesammelter Koordinatenpunkte die Größe des Gezeitentümpels bei Flut und Ebbe und untersuchte Phytoplankton-Proben unter dem Mikroskop auf ihre Zusammensetzung.

Team „Nutrients“ war fleißig damit beschäftigt, seine mit Nährstoffen versetzten Plankton-Behälter zu beproben, um Chlorophyll (das Pigment in Pflanzen und Algen, das Licht für die Photosynthese einfängt) zu messen. Um damit schließlich die Biomasse und das Wachstum des Phytoplanktons beurteilen zu können, wurden jeweils 300 ml Probe gefiltert und das Filterblättchen dann samt Plankton-Überresten in Aceton über Nacht in den Kühlschrank gestellt. Am nächsten Tag kann man dann den Chlorophyllgehalt mit einem Fluorometer, also über die Fluoreszenz der Proben, bestimmen. Gestern hatte Team „Nutrients“ außerdem nach einem kurzen Bad bei schönem Wetter am Strand von List Makroalgen, genauer die Art Sargassum muticum, gesammelt. Diese wurden den Plankton-Behältern hinzugefügt, um zusätzlich zu untersuchen, wie sich die Alge als Konkurrent zum Phytoplankton auf dessen Wachstum auswirkt.

Drei verschiedene Makroalgen, die am Strand von List zu finden waren. Unten die verwendete Art Sargassum muticum.

Schließlich warf Team „Nutrients“ auch noch einen Blick durchs Mikroskop, wo es vor allem in dem mit Schafkot versetzten Wasser allerlei Spannendes zu sehen gab: