Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.

Tag 1: Studieren auf Sylt

Geschrieben von Ronja Schwekler, Fotos von Leonie Rust und Dr. Mar Fernández-Méndez

Studierende des Instituts für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) an der Universität Oldenburg sind derzeit mit ihren Dozentinnen vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) auf Exkursion auf Sylt. Hier berichten sie von ihren Forschungen und Entdeckungen.

Der Marine Umweltwissenschaften Masterkurs „Marine biology – from problems to solutions“, geleitet von Dr. Mar Fernández-Méndez unterstützt von Dr. Lena Eggers, findet vom 22.08. bis 29.08.2022 auf Sylt statt. Der Kurs ermöglicht es Studierenden, eigene Forschungsfragen zum Thema Biodiversität und Klimawandel zu entwickeln und gruppenweise durch Feldmessungen und Laborexperimente im Laufe der Woche zu beantworten.

Nach einer langen Reise mit dem 9 €-Ticket in zum Teil überfüllten Zügen kamen wir am Montagabend im AWI-Gästehaus „Möbius“ an. Es wurde eingekauft und einige machten schon einen ersten Abstecher zum Baden an den Strand nahe der Unterkunft. Dann lernten wir uns alle beim gemeinsamen Abendessen kennen.

Der AWI-Standort auf Sylt

Dienstagmorgen gab es dann von Dr. Mar Fernández-Méndez eine Einführungsvorlesung zu den Themen Algenökologie sowie Kohlenstoff- und Nährstoffmessung im Meer. Anschließend unternahmen wir eine ausgiebige Ortsbegehung nach Norden bis zum Leuchtturm List West und machten Mittagspause am Weststrand.

Leuchtturm List-West
Auf dem Weg war Zeit für einen Ideenaustausch mit allen Teilnehmenden und inspiriert von den Gegebenheiten vor Ort wurden viele Fragestellungen andiskutiert. Die Beweidung durch Schafe regte beispielsweise zu Versuchen zum Nährstoffeinfluss auf die Phytoplankton-Zusammensetzung an.
Entdecken der Biodiversität des Gezeitentümpels
Tote Blaue Wurzelmundqualle am Weststrand

Am Weststrand untersuchten wir zwei Gezeitentümpel genauer und entdeckten Strandkrabben, Sandgrundeln, Garnelen und Seenadeln. Dabei kam die Idee auf, Biodiversität und Produktion im Tidenzyklus zu monitoren und dabei den Unterschied zwischen dem vom Meer getrennten und dem mit dem Meer verbundenen Zustand eines Gezeitentümpels zu vergleichen. Eine dritte Gruppe plante Versuche zur Mikroplastikaufnahme von Copepoden.

Auf dem Rückweg fanden wir am Weststrand eine Blaue Wurzelmundqualle. Vom Deich aus blickten wir über die mittlerweile freiliegenden Wattflächen und entdeckten einen Gezeitentümpel, der noch besser für unsere Untersuchungen geeignet war. Hier sahen wir auch einige Seestachelbeeren. Zurück im AWI stellten alle Gruppen ihre Ideen kurz vor und der nächste Tag wurde geplant. Nach dem Abendessen wurden dann noch die Hypothesen ausgearbeitet und das Studiendesign vorläufig schriftlich festgehalten.