Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.

Veröffentliche Beiträge in “ICBM auf See”

Umwelt-DNA: Jedes Lebewesen hinterlässt Spuren

FS Heincke Reise HE563 (9. – 20. Oktober 2020), Beitrag 4 / 8 von Sarah Taudien und Lukas Roß

Moin! Ich bin Sarah und durch die Corona-Umstände als Last-Minute-Teilnehmerin auf die HE563-Ausfahrt aufgesprungen - ganz getreu dem AWI-Motto „Expedition tomorrow“! Meine Arbeitsstelle als Doktorandin ist innerhalb der Fokusgruppe „Molekulare Ökologie“ des Helmholtz-Institutes für funktionelle marine Biodiversität (HIFMB) in Oldenburg angesiedelt. Der Schwerpunkt der Arbeitsgruppe liegt auf der Arbeit mit der Umwelt-DNA (eDNA). Hierbei wird die Unterschiedlichkeit vielzelliger Tiere im Meer mengenmäßig erfasst. Dies geschieht über das Sammeln und Bestimmen kleinster Teilchen des Erbguts, die in verschiedenen Formen wie Schuppen, Haare, Schleim und weiteren Absonderungen von Lebewesen in das Wasser abgegeben werden (eben der eDNA)!

CTD – Das ozeanographische Multitalent

FS Heincke Reise HE563 (9. – 20. Oktober 2020), Beitrag 3 / 8 von Nikola Richter

In der Ozeanographie und auch an Bord jedes Forschungsschiffes hört man immer wieder vom Einsatz der „CTD“! Doch was ist das und wozu wird sie eingesetzt? Und muss man ein erfahrener Forscher sein, um dieses hochkomplexe Gerät zu bedienen?

Die CTD im Überblick: 1 Einleiterkabel, 2 Wasserschöpfer, 3 CTD Sonde, 4 zusätzliche Sensoren, 5 Tiefenmesser (Altimeter).

Die Rede ist zwar immer von der CTD, doch gemeint ist das rosettenförmige Gestell mit 12 Wasserschöpfern von insgesamt 72 Litern Fassungsvermögen,das Kabel für die Steuerung und die Datenübertragung (Einleiterkabel), und der beherbergten CTD-Sonde.

Die Sonde, die die eigentliche CTD darstellt, besteht aus einem Titangehäuse und ist mit Sensoren für die Messung der Leitfähigkeit (Conductivity), der Temperatur (Temperature) und der Tiefe (Depth) ausgestattet.Im Einzelfall können am Gestell auch zusätzliche Sensoren angebracht sein!

Wir haben mit den Wasserschöpfern, die auch bis zu 6000 Meter tief eingesetzt werden können, Proben aus unterschiedlichen Tiefen entnommen. So fingen wir über zwei Wochen ein Volumen von insgesamt 3984 Litern Nordseewasser ein.

Das Forschungsschiff Heincke entdecken

FS Heincke Reise HE563 (9. - 20. Oktober 2020), Beitrag 2 / 8 von Michelle Albinus und Lukas Roß

Das Forschungsschiff Heincke wurde 1990 in Dienst gestellt und ist seit dem im Helgoländer Hafen beheimatet. Mit einer Reichweite von 7500 Seemeilen ist es an ca. 250 Tagen im Jahr und bis zu 30 Tagen am Stück unterwegs. 12 Wissenschaftler können dann auf dem Schiff leben und arbeiten.

3000 Schritte sind es in etwa, die sich über 55 m Länge, 12 m Breite und 6 Decks verteilen. 2-3 km am Tag für eine Person klingen daher nicht viel, es gibt jedoch bestimmte Bereiche, in denen wir besonders viel Zeit verbringen. Wo das ist und was sich auf dem Schiff sonst noch findet, wollen wir auf einem Rundgang erkunden.

FS Heincke - Nordsee / bei Helgoland

Auf Expedition für Forschung und Lehre

FS Heincke Reise HE563 (9. - 20. Oktober 2020), Beitrag 1 / 8 von Jana Schmitz und Thomas Badewien

An Land herrschen ungewöhnliche Zeiten, die Corona-Pandemie breitet sich immer weiter aus und führt zu vielen Einschränkungen des täglichen Lebens. Zum Alltag von Meeresforscherinnen und Meeresforschern gehören auch Expeditionen auf Forschungsschiffen. Ist dies während einer Pandemie möglich? Und warum ist es notwendig?

Die Fahrteilnehmerinnen und Fahrtteilnehmer von HE563 (v. l. n. r.): Dr. Holger Winkler, Hendrik Bünger, Rohan Henkel, Dr. Thomas Badewien, Michelle Albinus, Sarah Taudien, Claudia Thölen, Marian Ultes, Jana Schmitz, Lukas Roß, und Nikola Richter.

Halo dari Bangka!

11.03.20

Der frühe Vogel fängt den Wurm! Studierende hingegen sammeln bereits fleißig Plastik aus dem Meer und messen Chlorophyllwerte der Symbionten von Korallen und Schwämmen. Nach dem leckeren Frühstück wird nämlich bereits die stehts nasse Schnorchelkleidung angezogen. Mit Transektbändern im Gepäck wird sich auf den Weg zum hauseigenen Steg begeben, um die Forschungsarbeiten weiterzuführen. Leicht erschöpft wird anschließend Literatur gewälzt und Bilder ausgewertet. Dabei bieten Hängematten und Sofas den optimalen Arbeitsplatz mit Meerblick. Nach einem italienisch-indonesischem Pastagericht finden viele den Weg zurück ins Wasser. Der Höhepunkt des Tages findet aber tatsächlich erst statt, nachdem sich Sonne und Meer küssen. Ausgestattet mit Taschenlampen und Kameras bekommen wir während des zweiten Nachtschnorchelgangs auch die nachtaktiven Riffbewohner zu Gesicht. Dank einer Blaulichtlampe werden die Algen in Korallen und Schwämmen zum Fluoreszieren gebracht. Besonders die Korallengattungen Isopora und Galaxea leuchten in knalligen Neonfarben. Weitere Highlights sind Seeigel, schlafende Papageienfische und Blaupunktrochen. Nach dem dritten Tauchgang an diesem Tag hilft der Kaffee nach dem Abendessen nicht mehr viel. Die Kapazitäten für soziale Interaktionen sind bei vielen an diesem Abend erschöpft.

Wir haben das Paradies gefunden

09.03.20

Nach einem gebührenden Abschied von Bunaken treten wir ausgeruht und erholt die Reise nach Bangka an.

Am Morgen geht es mit dem Boot und dem ganzen Gepäck zurück nach Manado, wo wir am Hafen von Taxis abgeholt werden. Nach einem Zwischenstopp in der Mall, um unsere Vorräte aufzufüllen, fahren wir weiter zum Hafen. Von dort setzen wir mit dem Boot zum Coral Eye über. Schon von Weitem kann man den wunderschönen Strand mit dem Steg erkennen. Dort empfangen uns die Hotelbetreiber und geben uns eine kleine Tour durch die Anlage.

Plankton from the ocean surface

An article from Dr. Rodrigo Gonçalves

Besides working with the mesocosmos, we also had experiments onboard. And besides studying phytoplankton, we also worked with zooplankton (animals in the plankton). Zooplankton is very important in aquatic ecosystems as they ‘transfer’ energy from phytoplankton to fish and other animals (including whales!). Within zooplankton, copepdos is the most numerous group (in fact they compete with insects for the ‘most abundant multicellular organism in Earth’). We have been collecting microscopic life from surface waters using a “manta” net. This net (also called neuston net) is towed by Poseidon and thanks to its side buoys it doesn’t sink, rather it skims the surface of the sea trapping all particles in the upper centimeters of the water column. We found a rich community of organisms and particle including, unfortunately, many plastic debris.

Fensterputzen soll gelernt sein

Ein Beitrag von Laura Margarethe Hennings

Zwei Tage später wagten wir an einem halbwegs ruhigen Tag eine Probenahme vom kleinen  Schlauchboot aus. Beprobt wurde die Sea Surface Microlayer (SML), der allerobersten Ozeanschicht, welche spezielle Charakteristika aufweist und nur wenige 100 µm dick ist. Auch hierbei kam die altbewährte Glasplattenabziehmethode zum Einsatz. Da mit diesen Proben besondere Analysen durchgeführt werden sollten, brauchten wir viel Volumen und die Wissenschaftler wurden zu wahren Glasplattenabziehprofis. Jeder Fensterputzer wäre stolz auf uns.

Das Wetter hat das letzte Wort

Ein Beitrag von Jennifer Hoppe

Nachdem das erste Meskosmos-Experiment erfolgreich abgeschlossen war, stand der Start des ersten 3-Tages-Meskosmos-Experiments auf dem Plan für den nächsten Tag. Auch dafür hofften wir auf die perfekten Wetterbedingungen der letzten Tage und eine spiegelglatte See. Das Mittelmeer wurde nämlich nicht ohne Grund als Ziel für diese Forschungsausfahrt gewählt. Gerade jetzt im Spätsommer gilt es als besonders ruhig, da die Windgeschwindigkeiten gewöhnlich sehr gering sind und daher mit geringem Wellengang gerechnet werden kann. Damit schien es ideal für unsere Mesokosmos-Experimente, da sich unter diesen Bedingungen ein glatter Oberflächenfilm ausbilden kann und auch die Probennahme mit einem kleinen Schlauchboot möglich ist!

Das Mittelmeer an zwei verschiedenen Tagen. Sehr ruhige See (rechts) und See nach dem Sturm (links).
(Fotos: Leonie Jaeger).

Erstes Mesokosmos-Experiment

Ein Beitrag von Leonie Jaeger

Am Donnerstag bereiteten wir die umgebauten Rettungsinseln, unsere Mesokosmen, soweit vor, dass sie mit Hilfe des Krans ausgesetzt werden konnten. Sie sollten in einer Reihe aneinandergebunden werden, sodass sie als eine Einheit driften können. Die Crew leistete sehr gute Arbeit, sodass am Ende des Tages die sechs Mesokosmen mitsamt Boje auf dem Mittelmeer ausgesetzt waren.  

Aussetzen der sechs Mesokosmen, in denen unterschiedliche Lichtbedingungen herrschen. Zwei Mesokosmen sind komplett abgedunkelt, zwei sind mit UV blockender Folie bedeckt und zwei haben eine lichtdurchlässige Folie als Abdeckung (Foto: L. Jaeger).

Den Abend ließen wir mit einer gemütlichen Spielerunde an Deck bei einem wunderschönen Sonnenuntergang ausklingen. Zeitig machten wir uns dann auf den Weg in unsere Kojen, denn am nächsten Tag sollte unser erstes 1-Tages-Mesokosmos-Experiment starten.