FS Heincke Reise HE563 (9. – 20. Oktober 2020), Beitrag 8 / 8 von Claudia Thölen
Genauso wie das Leben an Land, brauchen Lebewesen unter der Meeresoberfläche Licht, um zu wachsen, sich zu orientieren und sich zu ernähren. Dabei ist nicht nur wichtig, ob Licht in die Wassersäule eindringt, sondern auch wie viel eindringt und welche Eigenschaften es hat. Licht setzt sich aus verschiedenen Farben zusammen, die zu sehen sind, wenn das Licht gebrochen wird, wie zum Beispiel bei einem Regenbogen.
FS Heincke Reise HE563 (9. – 20. Oktober 2020), Beitrag 6 / 8 von Holger Winkler und Marian Ultes
Was machen wir mit den Dingen, die wir sehen, wenn wir mit ihnen wissenschaftlich umgehen wollen? Wir benutzen unsere Augen oder ein Hilfsgerät, um etwas zu beobachten, notieren die Ergebnisse und erklären, was sie bedeuten. Ab jetzt können wir mit ihnen arbeiten.
Angelo Secchi interessierte sich im Jahr 1865 für die Zone im Wasser, in die das Licht gerade noch kommt. Sie ist interessant, weil nur dort kleinste pflanzliche Lebewesen überleben können. Sie werden in ihrer Gesamtheit als pflanzliches Plankton bezeichnet. Hiervon ernähren sich wiederum viele andere Organismen im Wasser. Secchi entwickelte das nach ihm benannte Gerät: Eine helle Scheibe, die an einem Seil befestigt ist. Auch auf der Fahrt HE563 haben wir die Secchi-Scheibe benutzt. Sie wurde solange im Wasser abgesenkt, bis sie nicht mehr zu sehen war. Mit Hilfe von Markierungen am Seil konnten wir die jeweilige Sichttiefe feststellen und in einer Tabelle erfassen. Somit konnten wir die seit 1865 geführten Daten zur Sichttiefe ergänzen. Wir haben dazu beigetragen, den Katalog über die möglichen, an Lebewesen reichen Zonen im Ozean zu erweitern!
FS Heincke Reise HE563 (9. – 20. Oktober 2020), Beitrag 5 / 8 von Rohan Henkel und Hendrik Bünger
Die 563. Heincke Forschungsfahrt in die Nordsee gibt uns endlich die Möglichkeit, unser „ROV“ auf hoher See zu testen. In so besonderen Zeiten wie der Corona-Pandemie war es nicht so einfach, eine Forschungsfahrt auf die Beine gestellt zu bekommen, um das möglich zu machen. Doch es ist uns gelungen!
FS Heincke Reise HE563 (9. – 20. Oktober 2020), Beitrag 4 / 8 von Sarah Taudien und Lukas Roß
Moin! Ich bin Sarah und durch die Corona-Umstände als Last-Minute-Teilnehmerin auf die HE563-Ausfahrt aufgesprungen - ganz getreu dem AWI-Motto „Expedition tomorrow“! Meine Arbeitsstelle als Doktorandin ist innerhalb der Fokusgruppe „Molekulare Ökologie“ des Helmholtz-Institutes für funktionelle marine Biodiversität (HIFMB) in Oldenburg angesiedelt. Der Schwerpunkt der Arbeitsgruppe liegt auf der Arbeit mit der Umwelt-DNA (eDNA). Hierbei wird die Unterschiedlichkeit vielzelliger Tiere im Meer mengenmäßig erfasst. Dies geschieht über das Sammeln und Bestimmen kleinster Teilchen des Erbguts, die in verschiedenen Formen wie Schuppen, Haare, Schleim und weiteren Absonderungen von Lebewesen in das Wasser abgegeben werden (eben der eDNA)!
FS Heincke Reise HE563 (9. – 20. Oktober 2020), Beitrag 3 / 8 von Nikola Richter
In der Ozeanographie und auch an Bord jedes Forschungsschiffes hört man immer wieder vom Einsatz der „CTD“! Doch was ist das und wozu wird sie eingesetzt? Und muss man ein erfahrener Forscher sein, um dieses hochkomplexe Gerät zu bedienen?
Die Rede ist zwar immer von der CTD, doch gemeint ist das rosettenförmige Gestell mit 12 Wasserschöpfern von insgesamt 72 Litern Fassungsvermögen,das Kabel für die Steuerung und die Datenübertragung (Einleiterkabel), und der beherbergten CTD-Sonde.
Die Sonde, die die eigentliche CTD darstellt, besteht aus einem Titangehäuse und ist mit Sensoren für die Messung der Leitfähigkeit (Conductivity), der Temperatur (Temperature) und der Tiefe (Depth) ausgestattet.Im Einzelfall können am Gestell auch zusätzliche Sensoren angebracht sein!
Wir haben mit den Wasserschöpfern, die auch bis zu 6000 Meter tief eingesetzt werden können, Proben aus unterschiedlichen Tiefen entnommen. So fingen wir über zwei Wochen ein Volumen von insgesamt 3984 Litern Nordseewasser ein.
FS Heincke Reise HE563 (9. - 20. Oktober 2020), Beitrag 2 / 8 von Michelle Albinus und Lukas Roß
Das Forschungsschiff Heincke wurde 1990 in Dienst gestellt und ist seit dem im Helgoländer Hafen beheimatet. Mit einer Reichweite von 7500 Seemeilen ist es an ca. 250 Tagen im Jahr und bis zu 30 Tagen am Stück unterwegs. 12 Wissenschaftler können dann auf dem Schiff leben und arbeiten.
3000 Schritte sind es in etwa, die sich über 55 m Länge, 12 m Breite und 6 Decks verteilen. 2-3 km am Tag für eine Person klingen daher nicht viel, es gibt jedoch bestimmte Bereiche, in denen wir besonders viel Zeit verbringen. Wo das ist und was sich auf dem Schiff sonst noch findet, wollen wir auf einem Rundgang erkunden.
FS Heincke Reise HE563 (9. - 20. Oktober 2020), Beitrag 1 / 8 von Jana Schmitz und Thomas Badewien
An Land herrschen ungewöhnliche Zeiten, die Corona-Pandemie breitet sich immer weiter aus und führt zu vielen Einschränkungen des täglichen Lebens. Zum Alltag von Meeresforscherinnen und Meeresforschern gehören auch Expeditionen auf Forschungsschiffen. Ist dies während einer Pandemie möglich? Und warum ist es notwendig?
Nachdem Anfang März die Stürme Eberhardt und Franz die Nordsee kräftig durchgepustet hatten, wagten wir uns am 19.3. mit der FS Heincke auf See. Mit an Bord waren, neben der Besatzung, jede Menge wissenschaftliche Ausrüstung und ein dutzend gespannter Wissenschaftler. Vertreten sind dabei die Projekte Macroplastics, Coastal Ocean Darkening (COD) und Barrier Island Mass Effect (BIME).
Deutschland wird von einer Kältewelle überrollt und auch wir werden davon nicht verschont. Sind die Temperaturen zwar nicht ganz so niedrig wie auf dem Festland, macht uns dafür der eisige Ostwind ziemlich zu schaffen!
Forschungsschiff trifft Forschungsschiff! Ok, unser ICBM-Forschungsboot Otzum ist zugegebenermaßen ganz schön klein im Vergleich zur Heincke, aber dafür bestens geeignet für den Einsatz im Wattenmeer, denn sie hat nur einen Tiefgang von rund 70 cm! Perfekt also für kleinere Kampagnen - dort wo die großen Forschungsschiffe nicht mehr hinkommen. Außerdem ist die Otzum genau richtig, um an einem Montagmorgen einen Teil der Wissenschaftscrew von Bord zu holen und gegen neue, motivierte WissenschaftlerInnen einzutauschen.