Nicht nur wir WissenschaftlerInnen genießen in der arbeitsfreien Zeit die Sonne und Wärme am Äquator, die Mikroorganismen im Meer tun dies auch. Hier im äquatorialen Auftriebsgebiet wird ihr Wachstum durch den Zustrom nährstoffreichen Wassers aus der Tiefsee zusätzlich gefördert. Dies hat allerdings zur Folge, dass in bestimmten Wassertiefen der im Wasser gelöste Sauerstoff schneller aufgebraucht wird als er nachgeliefert wird.
Veröffentliche Beiträge von “Jutta Niggemann”
Ich über mich: Jutta Niggemann. Ich arbeite als Wissenschaftlerin in der Forschungsgruppe für Marine Geochemie am ICBM in Oldenburg. Diese Forschungsgruppe ist eine Brückengruppe zum Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen.
Forschungsschwerpunkt unserer Arbeitsgruppe ist das gelöste organische Material im Meer, kurz DOM für "dissolved organic matter". Ich interessiere mich insbesondere für die Interaktionen von DOM und Mikroorganismen: Was für DOM produzieren Mikroorganismen, wie verändern sie es, wie schnell können sie es abbauen, und warum können sie es gegebenenfalls gar nicht nutzen? Hier auf SONNE leite ich das DOM-Team und kümmere mich um den Blog :-)
Heute morgen um sechs Uhr haben wir unsere 24-Stunden-Beprobung beendet und unsere Fahrt nach Norden fortgesetzt. Neptun hat natürlich bemerkt, dass wir unerlaubt den Äquator passiert haben und uns persönlich einen Besuch abgestattet.
Jetzt haben wir ihn endlich erreicht: den Äquator. Die Grenze zwischen Süd- und Nordhalbkugel bei 0° Nord und 0° Süd. Aber wir sind nicht irgendwo am Äquator, sondern genau dort, wo mit einem Schritt in die richtige Richtung das Heute zum Gestern werden kann und umgekehrt. Unsere Station befindet sich genau auf der Datumsgrenze bei 180° West und 180° Ost.
Zielstrebig nähern wir uns dem Äquator. Dort werden wir morgen unsere erste 24-Stunden-Station haben, zur Rund-um-die-Uhr-Beprobung der Wassersäule. Uns erwartet also ein sehr langer Arbeitstag. Und noch jemand erwartet uns: Neptun, der Herrscher der Ozeane …
Ich bin den interessierten Blog-BesucherInnen noch eine Erklärung schuldig für die lange Sendepause zwischen den letzten Blog-Einträgen. Wir durchfahren mit der SONNE zur Zeit so extrem entlegene Regionen des Pazifiks, dass wir sehr begrenzt (und wenn, dann nur sporadisch) ausreichend gute Netzverbindung haben, um den Blog zu füttern.
Lange wurden sie mit Spannung erwartet: Die ersten Proben, die während dieser Fahrt vom Meeresboden an Deck kamen. Was die Spannung zusätzlich erhöht hat: Der Meeresboden lag an dieser Station in 4200 Metern Wassertiefe und es war der allererste Tiefsee-Einsatz des erst kurz vor der Fahrt vom ICBM angeschafften Probenahmegerätes.
Auf dieser Ausfahrt nutzen wir zur Charakterisierung der oberen
Wasserschichten auch zwei klassische Messmethoden, die schon im
neunzehnten Jahrhundert entwickelt wurden. Sie kommen ohne größere technische Hilfsmittel aus, und vor allem ohne Strom!
Wir sind nun mitten auf dem Ozean, umgeben nur von blauem Wasser. Und endlich haben wir auch unsere ersten Proben genommen. Das war ein sehr aufregender Moment, als heute morgen die Flaschen mit dem begehrten Wasser an Bord kamen.
Nach Monaten intensiver Vorbereitungen und voller Vorfreude auf SONNE, sind wir nun endlich auf See. Gestern Morgen, pünktlich um 9 Uhr haben wir den Hafen von Auckland verlassen. Mitlerweile haben wir fast 600 km zurückgelegt und jetzt gerade 3950 m Wasser unter uns!
Nun ist es bald soweit, morgen gehen wir an Bord! Am 1. Mai startet dann unsere Forschungsfahrt über den Pazifik: In 34 Tagen von Neuseeland nach Alaska